Countdown für das Pickerl in Favoriten

In die nächste Phase geht die Vorbereitung für die Einführung des Parkpickerls in Favoriten: Heute, Mittwoch, findet im FH Campus eine Bürgerversammlung statt, in der die Bevölkerung über den aktuellen Stand informiert wird. Wie berichtet, startet die Parkraumbewirtschaftung am 4. September 2017, um ein Verkehrschaos zu verhindern, das ansonsten mit der Eröffnung der U1-Verlängerung droht. Die Freigabe der fünf neuen Stationen ist für 2. September geplant.

Für Franz Jerabek, Büroleiter in der Bezirksvorstehung Favoriten führt an der Parkraumbewirtschaftung kein Weg vorbei: "Der Motorisierungsgrad unseres Bezirks liegt zwar unter dem Wiener Schnitt, in absoluten Zahlen gibt es aber in Favoriten 64.000 zugelassene Pkw. Damit haben wir schlichtweg ein Mengenproblem", sagt Jerabek.

Derzeit beraten die städtischen Fachdienststellen über die genaue Ausgestaltung des Pickerls. Geht es nach dem Bezirk, wird die Regelung so aussehen wie in den anderen Bezirken außerhalb des Gürtels. Also eine Gültigkeit von 9 bis 19 Uhr (werktags) sowie eine Parkdauer von drei Stunden. Die Pickerlzone soll weitgehend den gesamten Bezirk umfassen, lediglich das Gebiet westlich der Himberger Straße entlang der Oberlaaer Straße soll ausgenommen sein. Ebenso der Bereich Triester Straße/ Computerstraße, wo es keine Wohnbevölkerung gibt, sagt Jerabek. Ziel sei jedenfalls eine Regelung "aus einem Guss" – anders als etwa im 14. und 17. Bezirk, wo der Gültigkeitsbereich des Pickerls schrittweise ausgeweitet wurde.

Anrainer-Stellplätze sind vorerst keine geplant, eine Überlappungszone wird es nach derzeitigem Stand nur bei zwei Straßenzügen an der Grenze zu Meidling geben.

Im Zuge der U1-Verlängerung wird auch das Bus-Angebot ausgebaut. Einige Beispiele: Bei der Buslinie 15A werden die Intervalle verdichtet. Der 16A wird zur Alaudagasse verlängert, damit entsteht eine neue Querverbindung zwischen Liesing und Favoriten. Der 19A ist künftig auch sonntags unterwegs.

Keine Befragung

Für Diskussionen beim heutigen Info-Abend wird wohl auch der Umstand sorgen, dass der Bezirk auf eine Bürgerbefragung zum Pickerl bewusst verzichtet hat. Das hatten zuletzt FPÖ und ÖVP scharf kritisiert. Andererseits zeigt aktuell das Beispiel Währing, dass sich auch mit Bürgerbefragungen eine Einführung der Parkraumbewirtschaftung nicht verhindern lässt.

Eine solche läuft derzeit noch in Döbling, wo man mit der Einführung des Pickerls im benachbarten 18. Bezirk unter Zugzwang geriet. Die Auszählung erfolgt am 28. November. Laut Bezirksvorsteher Adi Tiller (ÖVP) sei das Ergebnis als verbindlich zu betrachten.