Coronavirus: Die Telefone laufen heiß

Coronavirus: Die Telefone laufen heiß
Sowohl bei der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 als auch bei der AGES-Corona-Hotline mehren sich die Anrufe

Bei der Wiener Niederlassung der unter der Nummer 1450 erreichbaren, österreichweiten Gesundheitshotline verzeichnet man seit Montag eine "deutliche Steigerung" der Anrufe, berichtet Leiter David Reif.

Rufen im Normalfall rund 300 Menschen pro Tag an, hätte es am Montag eine Zunahme auf 420 Anrufe gegeben. Parallel zu den Entwicklungen in Italien hätten sich auch die konkret auf das Coronavirus bezogenen Anfragen gesteigert. Alleine am Dienstagvormittag hätten die Mitarbeiter zehn Verdachtsfälle an die Wiener Berufsrettung weitergegeben.

Entscheidend dafür seien zwei Faktoren, erläutert Reif: Einerseits die beschriebenen Symptome, andererseits die Reiseanamnese. Besteht aufgrund beider Faktoren der begründete Verdacht einer Coronavirusinfektion, werde die Rettungskette in Gang gesetzt, sprich die Berufsrettung informiert, um die Betroffenen zur weiteren Abklärung ins Spital zu bringen.

Im Verdachtsfall Ruhe bewahren

Entscheidend sei, dass sich niemand im Verdachtsfall auf eigene Faust auf den Weg zum Hausarzt oder ins Krankenhaus macht und dadurch in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Taxi die Viren weiter verbreitet.

Doch nicht jeder Anrufer weise auch Symptome auf. Viele wären "einfach nur besorgt oder wollen wissen, was das Virus überhaupt ist", sagt Reif. In diesen Fällen könne man rasch "Sicherheit geben". Es häuften sich aber auch die Anrufe von Menschen, die kürzlich in Italien waren, nun grippeähnliche Symptome aufweisen und sich darum Sorgen machen.

Dennoch wären die Anfragen alle sehr sachlich, von Unruhe oder gar Panik in der Bevölkerung sei nichts zu merken, so Reif.

Viel zu tun gibt es auch bei der Coronavirus-Hotline der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Bis zum Wochenende fragten täglich rund 200 Menschen vor allem vor Reisen nach China nach. Seit dem Wochenende melden sich aber rund 1.400 Menschen täglich - vor allem, nachdem sie in Italien waren. Das sagte Franz Allerberger, Chef des Geschäftsfeldes Öffentliche Gesundheit bei der AGES im ORF.

Eine Unterscheidung, ob man eine Verkühlung, einen grippalen Infekt oder eine Grippe hat oder tatsächlich am Coronavirus erkrankt ist, sei nur im Labortest möglich, sagte Allerberger. Tatsächlich coronaverdächtig sei man aber nur bei entsprechenden Symptomen und wenn man bis vor zwei Wochen in einer der fünf betroffenen italienischen Provinzen war.

Beim Verdacht einer Infektionskrankheit sollte man nie ein ärztliches Wartezimmer aufsuchen, so Allerberger. "Es gilt, zuerst mit dem Hausarzt telefonisch Kontakt aufzunehmen." Erreiche man diesen nicht, solle man sich an die Bezirksverwaltungsbehörde wenden. Effektiver Ansteckungsschutz sei häufiges Händewaschen. Muss man niesen oder husten, sollte man das in ein Taschentuch tun. Atemschutzmasken brächten keinen nachgewiesenen Schutz.

Die Coronavirus-Hotline der AGES steht unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 555 621 wie die Gesundheitsberatung 1450 sieben Tage in der Woche von 0-24 Uhr zur Verfügung.

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