Corona: Wiener "neunerhaus"-Gesundheitszentrum am Limit

Corona: Wiener "neunerhaus"-Gesundheitszentrum am Limit
Behandlungen obdachloser und nicht versicherter Menschen merkbar gestiegen. Weil Zeit und Personal fehlen, hätte man das Kapazitätslimit erreicht.

Das "neunerhaus"-Gesundheitszentrum in Wien-Margareten, in dem obdachlose und nicht versicherte Personen versorgt werden, befindet sich wegen des Coronavirus am Kapazitätslimit. "Seit die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie den Zugang zu medizinischer Versorgung für obdachlose oder nicht versicherte Menschen erschweren, wird der Andrang bei uns größer und wir stoßen an unsere Grenzen", berichtete Geschäftsführerin Elisabeth Hammer am Freitag.

37 Prozent mehr Patienten

Allein im ersten Halbjahr 2020 habe es in der "neunerhaus"-Arztpraxis einen Patientenanstieg von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr gegeben. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen: "Schon seit dem Sommer arbeiten wir so viel wie sonst nur zur Grippezeit. Dabei steht die Infektsaison in diesem Winter erst bevor", hieß es in der Aussendung. "Mittlerweile sind unsere Kapazitäten voll, es kommt vor, dass wir Menschen auf den nächsten Tag vertrösten müssen, weil Zeit und Personal nicht reichen", ergänzte Co-Geschäftsführerin Daniela Unterholzner.

Das "neunerhaus"-Gesundheitszentrum befindet sich seit Herbst 2017 an der Adresse Margaretenstraße 166 und bietet wohnungs- und obdachlosen Menschen sowie Personen ohne Krankenversicherung kostenlose medizinische Versorgung an. Zur Einrichtung gehören eine Arztpraxis, eine Zahnarztpraxis, ein Wundversorgungsbereich sowie Sozialarbeiterteams.

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