Corona-Ampel: Vier Regionen in Österreich starten gelb

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Laut KURIER-Informationen sollen Wien, Linz, Graz und Kufstein am Freitag auf Gelb gestellt werden.

Am Montag geht in Niederösterreich, im Burgenland und auch in der Bundeshaupstadt Wien die Schule wieder los. Gespannt wurde darauf gewartet, wie die Corona-Ampel den Schulalltag zum Start beeinflussen wird. Am Freitag, werden Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Werner Kogler, Gesundheitsminister Rudolf Anschober, Innenminister Karl Nehammer und die Sprecherin der Corona-Kommission, Daniela Schmid, den Start der Corona-Ampel präsentieren.

Im Vorfeld gab es etliche Spekulationen, mit welchen „Farbenspielen“ zu rechnen ist. Dem KURIER wurde dabei aus glaubwürdiger Quelle bestätigt, dass Wien, Graz, Linz und Kufstein  auf Gelb geschaltet werden. Dem gingen stundenlange Gespräche voraus.

Cluster als Indikatoren

Am Donnerstag tagte die Corona-Kommission erstmals im Vollbetrieb. Fünf Vertreter der Bundesregierung, fünf Virus-Experten und neun Vertreter der Landesregierungen beraten jeweils am Donnerstag über die Lage in allen Bezirken. Die Kommission gibt dann Empfehlungen an Gesundheitsminister Rudi Anschober ab. Der Minister, in Absprache mit den neun Landeshauptleuten, legt dann  fest, welche Ampelfarbe in welchem Bezirk geschalten  wird. Je nach Ampelfarbe – Grün, Gelb, Orange und Rot – leiten sich Maßnahmen ab, die von den lokalen Behörden umgesetzt werden. Die Kommission entscheidet nicht alleine nur aufgrund der Infektionszahlen in einem der 79 politischen Bezirke (und die 15 Staturstädte) Österreichs.

Als relevante Indikatoren, welche Ampelfarbe geschaltet werden muss, werden die Experten zudem die Cluster analysieren (also woher die Infektionen kommen),  ob ausreichend Kapazitäten in den Spitälern vorhanden sind, und ob genug Corona-Tests von den Labors  gemacht werden können.

Beenden wird diese „Corona-Kommission“ ihre Arbeit erst, wenn die Pandemie vorüber ist – und entweder ein Großteil der Bevölkerung  einen wirksamen Impfstoff bekommen hat oder  die Krankheit durch neue Medikamente  behandelbar ist – oder das Virus einfach nicht mehr verbreitet wird.

Was bedeuten die Farben?

Grün wird in einem Bezirk aufscheinen, wenn die Experten nur ein  „geringes Risiko“ ausmachen, es also nur einzelne Infektionsfälle gibt und die Übertragung (Cluster)  geklärt ist.
Gelb  sind Bezirke, wo es eine moderate Anzahl von Fällen gibt, die Cluster aber ebenfalls unter Kontrolle sind.

Orange  wird aufleuchten, wenn es eine Häufung von  Infektionen gibt, und die Cluster nicht mehr klar zuordenbar sind.

Rot bedeutet, dass in einem Bezirk   die Neuinfektionen unkontrolliert sind und es eine großflächige Verbreitung gibt. Dann kann es sein, dass die Behörden über den ganzen oder Teile des Bezirks einen Lockdown und somit Ausgangssperren verhängen.

Wien mit seinen 23 Bezirken wird als ein Bezirk betrachtet.  Wie der medizinische Krisenstab der Stadt argumentiert, bringe es nichts, die einzelnen Bezirk zu betrachten. Denn durch die Bewegungsdynamik in der Stadt und den zahlreichen Bezirksübertritten, sei ein einzelner Bezirk nicht aussagekräftig.
 

Das Bildungsministerium hat für die Schulen eine eigene Corona-Ampel ausgearbeitet, auf der nachvollzogen werden kann, welche Maßnahmen bei der jeweiligen Stufe in Kraft treten.

Um dem Coronavirus so wenig Chance wie möglich zu geben, sollen 15.000 Schüler und 1.200 Lehrer alle drei bis vier Wochen zum Gurgelwasser-Coronatest antreten. Mit diesem regelmäßigen Monitoring will das Bildungsministerium Überblick über die Infektionslage erhalten.

Die Ergebnisse des Monitorings sollen zeigen, ob die geltenden Sicherheits- und Hygienemaßnahmen ausreichen oder ob nachgeschärft werden muss. "Das kann ich nur machen, wenn ich die Infektionszahlen kenne", betonte der federführend an der Studie beteiligte Molekularbiologe Michael Wagner von der Uni Wien Mitte August bei der Präsentation des Screeningprogramms.

Getestet werden laut Bildungsressort Schüler und Lehrer an 250 Volksschulen, Mittelschulen und AHS-Unterstufen in allen Bundesländern. Die Teilnahme an der repräsentativen Untersuchung ist freiwillig, die Eltern der Schüler müssen zustimmen. Etwa zehn Mal soll dabei jeder Teilnehmer zum Gurgeln antreten, geplanter Start ist Ende September.

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