Buslenker auf der Mahü im Weihnachtsstress

Auf der Mariahilfer Straße drängen sich die Massen, der Bus kommt nur im Schritttempo voran.
Für die Wiener Linien ist die Fahrt durch die volle Begegnungszone eine Herausforderung.

Mütter mit kleinen Kindern, junge Menschen mit dem einen oder anderen Punsch in der Hand, dazu Radfahrer und überforderte Autofahrer. Für die Buslenker der Linie 13A bedeutet die Fahrt durch die Begegnungszone in der Mariahilfer Straße im Weihnachtstrubel Stress pur.

An den Einkaufssamstagen wird die Linie daher ab sofort zweigeteilt geführt: Die Busse fahren von 9 Uhr bis 19.30 Uhr zwischen Hauptbahnhof und U3-Neubaugasse sowie zwischen Alser Straße/Skodagasse und Neubaugasse/Westbahnstraße.

"Das wäre anders gar nicht mehr möglich", sagt Wiener-Linien-Betriebsrat Leopold Wurm. Er hat sich die Situation am Freitagnachmittag vor Ort gesehen.

Der Rummel sei mit den Einkaufssamstagen vergleichbar, sagt Wurm: "Wir haben jetzt die gleiche Situation, wie seinerzeit, als wir noch durch die Fußgängerzone fahren mussten." Die Busse würden von den Menschen extrem aufgehalten. "Mehr als Schritttempo geht nicht."

Vor allem die Kreuzungen Capistran- und Kirchengasse bereiten Wurm Sorgen. "Hier hält sich niemand an die roten Ampeln, die Buslenker müssen extrem aufpassen, dass nichts passiert", sagt Wurm. In der Begegnungszone selbst ist durch die Punschhütten oft die Sicht auf Fußgänger verstellt. "Wenn es an den kommenden Freitagen auch so prekär ist, muss man sich für diese Tage ebenfalls eine Kurzführung überlegen", so Wurm.

Einmal um die Welt

Dabei hätte man sich den ganzen Stress ersparen können, zürnt der Betriebsrat. Denn die Wiener Linien hätten eine Route durch die Neubaugasse – in beide Richtungen – geplant. Doch der grüne Bezirksvorsteher Thomas Blimlinger war dagegen. "Durch die Route über die Windmühlgasse haben wir ein Plus von knapp 40.000 Kilometern im Jahr. Das ist einmal um die ganze Welt", sagt Wurm.

"Bei dieser Linienführung wird also nicht nur auf die Gefährlichkeit gegenüber Fußgängern wenig Rücksicht genommen, es entstehen auch Mehrkosten von etlichen Tausend Euro durch die Umwege, die wir fahren müssen."

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