Brisante Hintergründe zum Tod eines Wiener Arztes
Der Fall Matthäus Wegmann sorgte schon rund um den Jahreswechsel für Aufsehen. Der 41-jährige Mediziner verschwand am 28. Dezember zunächst spurlos, viele gingen von einem möglichen Mordfall aus. Nach wochenlanger Suche wurde seine Leiche schließlich am Cobenzl gefunden. Wegmann hatte sich einen Medikamentencocktail injiziert und war nahe seines Lieblingsplatzes aus dem Leben geschieden.
Doch viele Fragen blieben danach offen: Wieso hinterließ er keinen Abschiedsbrief? Wieso brachte sich der Top-Mediziner ausgerechnet am Tag vor seiner Urlaubsreise nach New York um?
Monatelang recherchierte sein Bruder Sebastian nun den Hintergrund. Sein Fazit: „Dem Rudolfinerhaus werfen wir eine Beteiligung daran vor.“ Wegmann zieht den Vergleich mit den Vorgängen rund um die Schweizer Zurich-Versicherung. Nach dem Suizid des Finanzchefs machte die Familie den Verwaltungspräsidenten verantwortlich – der trat vor wenigen Tagen zurück.
Geldprobleme
Fix ist, dass das Rudolfinerhaus Wegmann 2012 einen Großteil seines Einkommens nicht ausbezahlt hatte. Rund 166.000 Euro wurden einbehalten, er bekam nur sein Fixum von 2500 Euro netto monatlich. Davon musste er 2000 € für eine Wohnung bezahlen und von dem Rest leben. Laut seiner Familie geriet Wegmann deshalb in Geldschwierigkeiten, schließlich hatte er nur mehr 20 Prozent seines Gehaltes zur Verfügung. „Er konnte sich den Urlaub in New York nicht mehr leisten“, meint sein Bruder.
Brisant ist, dass Wegmann wenige Stunden vor seinem Tod ein (klärendes?) Gespräch mit Paul Aiginger, dem Geschäftsführer des Spitals, führte. „Es ging um eine Verabschiedung in den Urlaub. Dr. Aiginger hat Dr. Wegmann geraten, diesmal wirklich durchgängig Urlaub zu machen“, sagt eine Sprecherin. Das Spital bestreitet, dass das ausstehende Geld dabei ein Thema gewesen sei.
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