Brandstiftung in Wiener Wohnung: Zweifache Mutter gilt als verdächtig

Feuerwehrautos der Stadt Wien
34-Jährige auf freiem Fuß angezeigt, sie bestreitet die Vorwürfe.

Nach der Brandstiftung in der Wohnung einer vierköpfigen Familie in Wien-Floridsdorf Ende Februar gilt die Mutter der beiden kleinen Kinder als Beschuldigte.

Ein entsprechendes Brandgutachten sei jedoch noch ausständig, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft. Der Fall hatte auch wegen einer zeitweisen Fahndung der Polizei nach dem Vater und den Geschwistern für Aufsehen gesorgt.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte der APA am Montag entsprechende Ermittlungen gegen die Frau. Der Mann war am 26. Februar nicht in der Arbeit erschienen, auch die Kinder hatten in den Betreuungseinrichtungen gefehlt.

Nach der Benachrichtigung fuhr die 34-Jährige sofort zur Wohnung nach Floridsdorf. Dort habe sie gegen 17 Uhr Rauchschwaden aus der Wohnung dringen sehen und deswegen die Feuerwehr alarmiert, gab sie an jenem Nachmittag gegenüber der Polizei an.

Die Feuerwehr löschte den Brand nach eineinhalb Stunden, entdeckte jedoch niemand in der Wohnung. Die Polizei startete daraufhin eine Fahndung nach dem Vater und den beiden Kindern. Zwei Tage später wurde der Österreicher zusammen mit seiner zweijährigen Tochter und dem fünfjährigen Sohn im deutschen Frankfurt geortet.

Geschwister zurück in Österreich

Mitarbeiter der für Kinder- und Jugendhilfe zuständigen Magistratsabteilung 11 (MA 11) brachten die Geschwister wenig später nach Österreich zurück. "Es geht ihnen gut, der Vater verhält sich sehr kooperativ", betonte die Sprecherin der MA 11 auf Anfrage damals.

Die der Brandstiftung beschuldigte Mutter befindet sich laut Staatsanwaltschaft derzeit auf freiem Fuß. "Es besteht kein dringender Tatverdacht und keine Haftgründe", sagte Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien. Hinweise auf weitere Verdächtige gebe es nicht, die Frau bestreite die Vorwürfe jedenfalls, so Bussek.

Konflikte bekannt

Die Situation der Familie ist der MA 11 bereits seit Oktober 2023 bekannt und dürfte seit längerem konfliktbehaftet sein. Damals hatte die Polizei ein Betretungsverbot gegen den Mann verhängt, das zum Zeitpunkt des Brandes jedoch nicht mehr aktiv war. Der 33-Jährige soll wiederum eine Gefährdung des Kindeswohls durch die Mutter bei den Behörden gemeldet haben.

Auch ein Scheidungsverfahren soll zeitweise anhängig gewesen sein. Die beiden obsorgeberechtigten Eltern sollen sich dennoch daraufhin in Paarberatung durch das Jugendamt begeben und auch wieder zueinander gefunden haben. Am Tag des Brandes hätten die beiden Eltern eigentlich an einem Gespräch mit der MA 11 teilnehmen sollen.

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