Brand in Simmering: Geschäftslokale sind noch nicht betretbar

Hilfe nach brand in Simmering
Wirtschaftskammer und Stadt präsentierten am Montag ein Unterstützungspaket für vom Feuer betroffene Unternehmer.

Ziba Alajbegovic darf ihren Frisiersalon nicht betreten. Der Zugang ist durch ein Gerüst versperrt. Und das wird auch noch länger so bleiben. Denn der Laden von Alajbegovic befindet sich in der Simmeringer Hauptstraße 68 – genau in jenem Haus, dessen Dachstuhl am Samstag, 11. Mai, in Flammen aufging.

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Ziba Alajbegovic vor ihrem Lokal.

Noch immer können lose Teile vom Dach herunterfallen, noch immer werden am Haus Sicherungsarbeiten vorgenommen. Es ist auch noch zu gefährlich, Strom- und Gasleitungen wieder aufzudrehen. Für die Friseurin ist das ein Desaster: „Ich habe viel in mein Geschäft investiert und jetzt darf ich es nicht betreten.“

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Das Dachgeschoß wurde komplett zerstört.

Die Situation der anderen Wirtschaftstreibenden gestaltet sich ähnlich schwierig: Elf Unternehmen befinden sich im Erdgeschoß, darunter auch eine Aida-Filiale und ein Blumenladen. 15 weitere  – vor allem Einpersonenunternehmen – waren in den Wohnungen darüber untergebracht.  Sie alle können aktuell  nicht in ihre Betriebe zurück.

Geld und Container

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) und der Wiener Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck schnürten deshalb ein Unterstützungspaket für die Betroffenen. 40.000 Euro und kostenlose Arbeitsplätze in sogenannten  Coworking-Spaces (also Arbeitsplätze in Bürogemeinschaften, Anm.) versprach Ruck

Hanke sagte Förderungen sowie weitere Räumlichkeiten zu. Sie sollen die ersten drei Monate kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die betroffenen Unternehmer können sich in einem Container, der am Enkplatz aufgestellt wurde, über die Maßnahmen informieren. 

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Peter Hanke (li.) und Walter Ruck (re.) vor dem mobilen Container.

Als Hanke und Ruck den Simmeringer Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ) mit aufs Foto bitten, kann sich der Wirtschaftsstadtrat einen Seitenhieb auf die aktuelle bundespolitische Situation nicht verkneifen: „Wien ist anders, wir machen Dinge gemeinsam“, sagte er. Bezirkschef Stadler bedankte sich bei der Stadt und vor allem bei der Gruppe für Sofortmaßnahmen, die er jetzt vielleicht  im Bezirk ehren will.

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Peter Hanke (li.), Paul Stadler und Walter Ruck (re.).

Die Stadt rechnet damit, dass die nächsten Bewohner erst in drei Wochen  zurück in ihre Wohnungen ziehen dürfen. Bei den meisten Wirtschaftstreibenden wird das wohl länger dauern: „Ich muss dann noch renovieren, denn in meinem Geschäft stinkt es nach Rauch. Das würden die Kunden nicht aushalten“, sagt Alajbegovic.

Sie hat vorübergehend ein Ersatzlokal in Kaiserebersdorf gefunden. Dorthin konnte sie auch ihre zehn Angestellten mitnehmen. Die Friseurin bedankte sich auch für die Spenden und die Unterstützung, die sie von vielen Helfern bekommen habe:  „Österreich ist ein kleines Land mit einem großen Herz“, sagt sie.

Infos und Spenden

Am 11. Mai fing das Dach des Wohnkomplexes am Enkplatz Feuer. 370 Personen sind von dem Brand betroffen; ein Notquartier auf der Triester Straße wurde geöffnet. Die Bewohner des Dachgeschoßes bekommen Ersatzwohnungen. Am Freitag  durften jene, die auf der Stiege 2 wohnen, als erste in ihre Wohnungen zurück.

Für die restlichen Stiegen wird es noch drei Wochen dauern. Der Verein Immo-Humana hat für eine alleinstehende Mutter mit drei Kindern eine Wohnung organisiert. Dafür müssen noch Einrichtungsgegenstände besorgt werden.

Spendenkonto von Immo-Humana: Erste Bank, IBAN: AT62 2011 1000 0304 6400

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