Bombardier will wieder Straßenbahnen liefern

Beim Festakt im Wiener Bombardier-Werk versuchte sich Stadt-Vize Brauner als U-Bahn-Fahrerin.
Der Weltmarktführer will weitere Straßenbahnen auf Schiene bringen.

Jeder kennt den „Gelenkigen Emil“ – Wiens alte rote Straßenbahn aus dem Hause Bombardier. Am Mittwoch feierte das kanadische Unternehmen – weltweit führender Hersteller von Zügen, Lokomotiven, Stadt- und Straßenbahnen – zwei Jubiläen: Vor fünf Jahren wurde das „Bombardier Transportations“-Werk mit 700 Mitarbeitern in der Donaustadt eröffnet. Und vor 190 Jahren gründete Heinrich Lohner seine Wagenfabrik in Wien. Mit der Übernahme dieses Traditionsunternehmens im Jahr 1970 stieg Bombardier, das bis dahin Schneemobile erzeugt hatte, ins Geschäft mit Schienenfahrzeugen ein.

Ein solches könnte der Konzern demnächst auch wieder mit den Wiener Linien machen. Nach dem „Gelenkigen Emil“ und der U6 (der ersten Niederflur-Stadtbahn der Welt), möchte der Weltmarktführer weitere Straßenbahnen auf Schiene bringen. Die Chance besteht, weil man seitens der Wiener Linien die dritte Tranche der Straßenbahn-Lieferung neu ausschreiben will (Von 1997 bis 2005 lieferte Siemens bereits 150 neue Bahnen und von 2006 bis 2015 kommen vom selben Hersteller weitere 150 Stück dazu).

„Wir werden noch heuer 120 bis 150 neue Straßenbahnen ausschreiben“, bestätigt Answer Lang von den Wiener Linien. Favoriten für den Zuschlag gebe es aber keinen, betont er. „Es handelt sich um eine vollkommen offene Ausschreibung.“

Bei Bombardier signalisiert man jedenfalls Optimismus: „Als Weltmarktführer sind wir in der glücklichen Lage, auf ein großes Produktportfolio zurückgreifen zu können. Wir freuen uns auf die Ausschreibung“, sagt Österreich-Geschäftsführer German Wacker.

Vizebürgermeisterin Renate Brauner versprach, man werde „als Stadt alles daran setzen, dem Unternehmen die besten Rahmenbedingungen zu bieten“.

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