Bluttaten in Wien: Vier Tote binnen weniger Stunden

Die Pensionistin lebte alleine in ihrer Wohnung in der Davidgasse.
Ein Mord, ein mysteriöser Fenstersturz und zwei verweste Körper in einer Wohnung.

Nur wenige hundert Meter von einander entfernt haben sich in Wien-Favoriten seit Freitagabend vermutlich zwei Bluttaten ereignet. Während in einer Wohnung eine 72-jährige Pensionistin ermordet aufgefunden wurde, starb ein paar Straßenzüge weiter ein 55-jähriger Mann nach einem Sturz aus dem 3. Stock. Während Kriminalisten Samstagfrüh mit der Spurensicherung an beiden Tatorten beschäftigt waren, gab es kurz nach 9 Uhr bereits den nächsten Mordalarm. In einer Wohnung in der Ungargasse in Wien-Landstraße wurden die bereits verwesten Leichen einer Frau und eines Mannes entdeckt.

"Ich kann mich nicht erinnern, wann es so etwas gegeben hat", spricht Polizeisprecher Thomas Keiblinger von einer extremen Häufung an Bluttaten binnen weniger Stunden. Familienangehörige hatten Freitagabend Alarm geschlagen, weil die 72-jährige Maria S. nicht mehr auf Anrufe reagierte. Da ihre Dachgeschoßwohnung im Anna-Boschek-Hof auch trotz mehrmaligen Klingelns versperrt blieb, wurde die Türe geöffnet. Die Polizei fand darin die übel zugerichtete Leiche der Frau. "Die äußeren Verletzungen am Leichnam, aber auch Spuren in der Wohnung lassen eindeutig auf Fremdverschulden schließen", so Keiblinger. Es dürfte ein Kampf stattgefunden haben, die Wohnung wurde außerdem auf den Kopf gestellt. Hinweise auf den oder die Täter gab es vorerst noch nicht. Zur Klärung des Tatherganges wurde eine Obduktion angeordnet.

Trinkgelage

Bluttaten in Wien: Vier Tote binnen weniger Stunden
Ein gebürtiger Russe stürzte aus dem dritten Stock in den Tod.
Wegen Mordverdachts festgenommen wurde hingegen ein 57-jähriger Mann in einer Wohnung in der Gußriegelstraße. Passanten hatten Samstagfrüh unterhalb des Balkons die Leiche eines halbnackten 55-Jährigen entdeckt. Die beiden Bekannten dürften die Nacht über reichlich Alkohol getrunken haben. Nachbarn haben einen Streit vernommen. Es muss geklärt werden, ob der 55-Jährige gebürtige Russe von selbst in die Tiefe stürzte oder bei dem Streit hinunter gestoßen wurde. Der Festgenommene, er ist Deutscher, verstrickte sich in Widersprüche. Er war so stark alkoholisiert, dass er am Samstag nicht vernommen werden konnte.

Bei den beiden verwesten Leichen in der Wohnung in Wien-Landstraße deuteten die Spuren auf Mord und anschließenden Selbstmord hin. Die Polizei wurde von einem Bekannten des Wohnungsbesitzers alarmiert, weil es kein Lebenszeichen mehr von ihm gab. "Der Mann wurde erhängt im Wohnzimmer gefunden, die Frau lag daneben am Boden", sagt Keiblinger. Die Leichen werden obduziert, die Identität soll mittels DNA geklärt werden (Details zu diesem Fall).

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