Bilanz des Demo-Konvois: 1.605 Anzeigen ausgestellt

Bilanz des Demo-Konvois: 1.605 Anzeigen ausgestellt
Obwohl der "Autokorso" am Freitag von der Polizei untersagt worden war, fuhren zahlreiche Lkw, Pkw und Wohnmobile in Wien ein. Eine ähnliche Aktion gab es am Samstag in Vorarlberg.

Bereits Mitte der Woche wurde der in Wien von Corona-Maßnahmengegnern geplante "Autokorso" von der Polizei untersagt. Dennoch fuhren am Freitag mehrere Lkw und Pkw nach Wien ein - mit dem Ziel, den Individualverkehr zu blockieren.

Mit schwerpunktmäßigen Kontrollen an den Zufahrtsstrecken nach Wien und im Stadtgebiet selbst konnte ein geschlossenes Anreisen von "offenschlich organisierten Fahrzeugkonvois verhindert werden", heißt es in einer Aussendung der Wiener Polizei.

Am Nachmittag bewegten sich zwar einige Fahrzeugkolonnen bestehend aus Pkw, Lkw und Wohnmobilen entlang des Rings, eine Blockade des Straßenverkehrs konnte aber verhindert werden. Zu Verkehrsbeeinträchtigungen kam es deshalb nur temporär.

Kein Alkohol im Spiel

Einer vorläufigen Bilanz zufolge kam es zu 1.605 Anzeigen sowie 41 Organmandaten, drei Kennzeichenabnahmen und zwei Führerscheinabnahmen. Der Grund dafür, weshalb Kennzeichen und Führerscheine abgenommen wurden, war dem Polizeisprecher auf Anfrage des KURIER aber nicht bekannt.

Technische Mängel oder eine Geschwindigkeitsübertretung seien aber denkbar, hieß es. Alkohol sei nicht im Spiel gewesen.

20 Fahrzeuge und zwei Traktoren

In Vorarlberg ist am Samstagvormittag ein angemeldeter Autokorso von Corona-Maßnahmengegnern gestartet. Der Autokorso sollte auf Landstraßen von Bürs im Bezirk Bludenz bis nach Bregenz führen. Es sei bisher zu keinerlei Verkehrsbehinderungen und besonderen Vorkommnissen gekommen, sagte eine Polizeisprecherin zu Mittag zur APA.

Der Autokorso habe anfänglich aus 50 Fahrzeugen bestanden und sich etwas später auf 20 Fahrzeuge und zwei Traktoren reduziert.

Gegen 13 Uhr soll die Kolonne in der Vorarlberger Landeshauptstadt ankommen. Um 14 Uhr ist dann in Bregenz ein Kundgebungsmarsch von Maßnahmengegnern vorgesehen, wie er bereits öfter über die Bühne gegangen ist. 

Kanadisches Vorbild

Vorbild für diese Korsos sind offenbar kanadische Trucker-Proteste. Die Stadtverwaltung der kanadischen Hauptstadt Ottawa musste wegen der Straßenblockaden mit riesigen Trucks inzwischen den Ausnahmezustand ausrufen.

Der sogenannte Freiheitskonvoi der Lkw-Fahrer begann aus Protest gegen die Impfpflicht als Voraussetzung bei Grenzübertritten, die Mitte Jänner von Kanada und den USA eingeführt worden war. Ungeimpfte kanadische Lkw-Fahrer müssen demnach bei Rückkehr aus den USA in eine 14-tägige Quarantäne, US-Fahrer ohne Impfung dürfen gar nicht ins Land.

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