Bezirkspalaver aus Ottakring: Eine Sitzung mit Kickl-Verbot

Ottakring
Serie: Rückschau zu den Bezirksvertretungssitzungen. In Ottakring wandelte man auf Spuren der Bundespolitik.

Beim Bezirksparlament in Ottakring wandelten die Bezirksräte am Donnerstag auf den Spuren der Bundespolitik – getragen war die Sitzung dabei aber durchwegs von spannenden Bezirksthemen.

Einer wollte besonders damit glänzen, wie toll er seine Hausaufgaben gemacht hatte: Nämlich ÖVP-Klubobmann Stefan Trittner, der eine Wortmeldung nach der anderen abgab.

Wie der damalige Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hielt er Taferl in die Kamera – statt Corona-Zahlen war aber die Thaliastraße darauf zu sehen.

Bei einer Debatte um das Wilhelminenspital formulierte er den geflügelten Satz „Wir werden alle jemanden kennen, der an Corona gestorben ist“ von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in „Wir kennen alle jemanden, der schon mal ins Spital musste“ um.

Dann stichelte er gegen das Umfeld der U6-Station Josefstädterstraße, weswegen er vom grünen Bezirksrat Sebastian Humi mit „Herr Kickl, Entschuldigung, Herr Trittner“ angesprochen wurde. Überhaupt sei die Wortmeldung Trittners eine Frechheit, so Humi.

Der Vorsitzende schritt ein. „Uns gegenseitig Frechheiten vorzuwerfen, machen wir nicht.“ Das veranlasste einen anderen ÖVP-Bezirksrat, zum Mikrofon zu stürmen: „Wenn ein Klubobmann mit Kickl verglichen wird, wäre auch das abzumahnen!“

„So sind wir nicht“, würde Bundespräsident Alexander Van der Bellen wohl sagen. 

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