Bezirkspalaver aus Brigittenau: Mit Magister am Mistplatz

Brigittenau
Neue Serie: Rückschau zu den Bezirksvertretungssitzungen. Den Anfang macht der 20. Bezirk mit einer Mistplatzdiskussion.

Manches lief nicht ganz rund beim Bezirksparlament Brigittenau. Ein paar Mal musste der Ablauf unterbrochen werden, weil ein paar wirklich wichtige Persönlichkeiten erst im Laufe des Abends im hinteren Teil des Saals entdeckt wurden – und darum zuvor nicht offiziell begrüßt worden waren. Etwa Erich Valentin, seines Zeichens SPÖ-Gemeinderat.

Auch der Livestream, der erstmals zur Verfügung stand, ruckelte immer wieder und fror manchmal ganz ein. Und dann wurde bei den Wortmeldungen auch noch ein Herr Magister versehentlich als Herr Diplomingenieur aufgerufen.

Ist denn gar nichts mehr heilig? Der erwartbare Tumult konnte dank einer Entschuldigung gerade noch abgewendet werden. Für bezirksfremde Zuschauer via Livestream blieben die Namen der Sprecher generell großteils hinter anonymen Titeln verborgen.

Aber dass „Bezirksrat“ notfalls als Beschreibung reicht, weiß man ja spätestens seit dem Kaisermühlen Blues. Sonst verlief weitgehend alles friedlich – offensichtlich im Gegensatz zu den Zuständen auf den Straßen des 20. Bezirks. „Wilde Müllablagerungen“ lösten eine lange Debatte über den nicht vorhandenen Mistplatz im Bezirk aus.

Darf die Politik (statt eine richtige Lösung zu liefern) Menschen einfach bitten, den Sperrmüll nicht auf die Straße zu stellen? Unklar. Auch Bezirksrat Diplomingenieur und Bezirksrat Magister waren unterschiedlicher Meinung.

Im angrenzenden 2. Bezirk ist jetzt ohnehin ein Mistplatz angedacht, berichtete jemand von der zuständigen Kommission. Was den schönen Satz hervorbrachte, dass „es den Menschen egal ist, welche Postleitzahl ein Mistplatz hat.“

Nicht egal dürften die öffentlichen Toilettenanlagen sein. Gleich zwei Anträge beschäftigten sich damit. Einmal wurden sie allerdings irrtümlich als öffentliche Telefonanlage bezeichnet.

Vielleicht können sie mit dem Herrn Magister eine Selbsthilfegruppe bilden.

Kommentare