Bezirkspalaver aus der Inneren Stadt: Kopflos – aber mit Maske

Bezirkspalaver aus der Inneren Stadt: Kopflos – aber mit Maske
Serie: Rückschau zu den Bezirksvertretungssitzungen. Im 1.Bezirk stritt man sich über die Maskenpflicht.

Wer am Mittwochabend den Livestream des Bezirksparlaments der Inneren Stadt aufdrehte, wurde Zeuge einer skurrilen Szenerie. Mehrere Mandatare standen vor dem Rednerpult und redeten wild und lautstark aufeinander ein.

So ein Tumult – und das ausgerechnet im gediegensten aller Bezirke! Popcorn-Kino vom Feinsten.

Netterweise erklärte der Vorsitzende Sebastian Gimbel (ÖVP) für alle vor den Bildschirmen, was passiert war: Die Mandatare hatten sich bei einer Besprechung am Vorabend darauf geeinigt, einen 3G-Nachweis mitzubringen – damit man auf die Maske verzichten könne.

Falsche Einstellungen

Eine FPÖ-Politikerin hielt sich nicht daran – mit dem Ergebnis, dass alle angefressen Maske tragen mussten.

Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) sah man die Erzürnung bei seiner Eingangsrede aber nicht an. Anfangs tat sich die Technik nämlich sichtlich schwer, die richtige Kamera-Einstellung für den zwei Meter großen Figl zu finden (siehe Foto gleich unten).

Bezirkspalaver aus der Inneren Stadt: Kopflos – aber mit Maske

Livestream mit Tücken: Dem zwei  Meter großen Bezirkschef Figl  wurde virtuell  der Kopf  „abgeschnitten“. 

Der kopflose Bezirksvorsteher betonte einmal mehr, dass die Innere Stadt mehr sei als ein „Habsburger-Disneyland“. Er sei eben auch ein Wohnbezirk. Und dort sehen die Probleme wie folgt aus.

Graben, Kärntner Straße und Stephansplatz werden von „Touristenmassen und Eisbecherverzehrern“ (O-Ton FPÖ) heimgesucht. Die Blauen wollen darum die intelligenten Mistkübel Mr. Fill dort anbringen lassen, die schon am Reumanplatz für mehr Sauberkeit sorgen. Das müssen sich die Favoritner auf der Zunge zergehen lassen: der Reumannplatz als Vorbild für den Graben. Wer ist jetzt der Problembezirk?

Die ÖVP forderte, dass der Magistrat auf die Fahrrad-Taxis, genannt Faxis, einwirkt, weil die zu laut seien. Vielleicht kann man hier Anrainer vom Verteilerkreis als Problemlöser anrufen. Streit gab’s bei den Winterschanigärten. Die will man im Bezirk nämlich nicht, weil sie so viel Platz wegnehmen.

Potenziellen Gästen würde Marie Antoinette, kopflose Habsburgerin, wohl sagen: „Sie haben keinen Platz? Dann sollen sie im Gehen ihre Eisbecher verzehren!“. Aber das ist ja auch wieder keinem Recht. 

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