Bezirk will 60-Tage-Limit für Kaiserwiese

Seit Kurzem ist die Kaiserwiese tatsächlich wieder eine Wiese.
Wird das Areal vor dem Riesenrad länger genutzt, wolle man die Zufahrt verbieten.

Zurzeit trägt die Kaiserwiese ihren Namen zurecht: Statt Gatsch prägt wieder Gras das Bild des Prater-Eingangs. Nach dem Abbau des Palazzo-Spiegelzeltes (das die Wiese Anfang des Jahres arg in Mitleidenschaft gezogen hatte), wurde ein neuer Rollrasen aufgebracht.

Um neuerliche Beschädigungen der Kaiserwiese so gering wie möglich zu halten und das 6000 große Areal vor dem Riesenrad den größten Teil des Jahres als Naherholungsgebiet nutzen zu können, entschied sich die Bezirksvertretung der Leopoldstadt nun zu einem ungewöhnlichen Manöver. Im Umweltausschuss beschlossen Bezirks-SP, -VP und -FP, der MA42 (Wiener Stadtgärten) – und somit der Prater Wien GmbH – die Rute ins Fenster zu stellen: Entweder die Kaiserwiese werde maximal 60 Tage im Jahr bespielt, oder der Bezirk verweigere die Zufahrt auf das Areal.

Maximal acht Events

Wie der KURIER berichtete, sammelt die Bürgerinitiative "Kaiserwiese für alle" Protestunterschriften gegen langfristige Veranstaltungen. Bis dato hat man 3000 Unterstützer gefunden.

Geht es dagegen nach der Mehrheit in der Bezirksvertretung, dürfen künftig nur noch maximal acht Veranstaltungen im Jahr auf der Kaiserwiese stattfinden. "Und zwar an maximal 60 Tagen – inklusive Auf- und Abbau", erklärt Bezirksvorsteher Karlheinz Hora (SPÖ).

Für 2015 gingen sich so Maifest, Tag des Samariterbundes, Fahrrad-Picknick, Xavier-Naidoo-Konzert, "Vienna Harley-Days" sowie die "Wiener Wiesn" locker aus, meint Hora.

Das Palazzo-Gourmet-Spektakel in seiner bisherigen Form würde den Toleranzrahmen dagegen sprengen. "Bei mehr als 60 Tagen Nutzung erteilen wir einfach keine Zufahrtsgenehmigung mehr." (Das letzte Wort hätte in so einem Fall allerdings Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou als zuständige Stadträtin.)

Bei der Prater Wien GmbH stellt man für diese Saison zwar bloß sieben Events in Aussicht – jedoch inklusive Palazzo. Sprecherin Sonja Soukup betont allerdings, dass man den Bezirk als Partner schätze und nichts gegen dessen Willen durchziehen werde.

Am 20. April ist zum Thema Kaiserwiese eine Bürgerversammlung anberaumt – ab 16 Uhr im Planetarium.

Kommentare