Bettlägrige Frau starb in brennendem Haus

Bettlägrige Frau starb in brennendem Haus
Die Familie versuchte vergeblich, die 72-Jährige zu retten.

Dichter, dunkler Rauch zog am Freitag um 9 Uhr Früh über die Heiligenstädter Straße in Richtung Klosterneuburg. „Ich hab’ die dunklen Wolken gesehen. Ich bin mit dem Taxi zum Haus gefahren wie ein Depp“, schildert Christian Rainprechter. Es war sein Haus, das gerade abbrannte. In dem Haus in der Kuchelauer Hafenstraße am Wiener Stadtrand befand sich auch seine Familie. Die 72-jährige bettlägrige Schwiegermutter konnte nicht mehr aus dem Haus geholt werden. Sie starb.

Das Feuer dürfte durch den neuen Ölofen entstanden sein. „Die Flammen haben sich sekundenschnell von oben nach unten durchgearbeitet. Innerhalb von Minuten brannte alles“, erzählt Rainprechter.

Bettlägrige Frau starb in brennendem Haus
Brand, Kuchelauer Hafenstraße, Todesopfer, Wien
Er selbst war zum Zeitpunkt, als das Feuer ausbrach, nicht daheim. „Ich bin kurz davor zum Arbeiten nach Wien gefahren. Meine Frau hat mich angerufen“, schildert er. Sie war gemeinsam mit ihrer bettlägrigen Mutter Radmilla P., dem 18-jährigen Sohn und der 27-jährigen Tochter im Haus. Die Frau versuchte noch, ihre Mutter aus dem brennenden Haus zu holen – doch erfolglos. Die 50-Jährige, die beiden Kinder und der Hund konnten sich noch ins Freie retten. Sie erlitten Rauchgasvergiftungen und wurden im Krankenhaus behandelt.

Meterhohe Flammen

Auch Nachbarin Margit Tankovitz ist fassungslos, wie schnell sich das Feuer ausbreitete. „Ich war gerade im Garten. Plötzlich sind meterhohe Flammen aus dem Dachstuhl geschossen.“

Erst vor zwei Jahren war die Familie in das Häuschen in Döbling gezogen. Seither steckte sie das ganze Geld in die Renovierung. „Aber alles, was gemacht wurde, war abgenommen. Auch der Rauchfangkehrer war erst vor Kurzem da“, zeigt sich Christian Rainprechter völlig ratlos.

Das Haus ist einsturzgefährdet, das Feuer hat den kompletten Dachstuhl zerstört. Ziegel für Ziegel mussten die Feuerwehrleute das Dach abtragen. Mit Löschangriffen über eine Drehleiter versuchten sie, den Brand in Griff zu bekommen. Erst in den späten Mittagsstunden konnte „Brand aus“ gegeben werden.

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