Anrainer fürchten ein neues „Bermuda-Viereck“
Dietmar M. hat nichts gegen Hüttengaudi im Sommer. Als Anrainer einer künftigen Alm-Diskothek fürchtet er aber um seinen Schlaf.
Denn derzeit wird das Wüstenrot-Haus am Lugeck groß umgebaut. Im Erdgeschoß und ersten Stock plant Schnitzel-Gastronom Hans Figlmüller ein neues Lokal. Im Keller entsteht eine weitere Bettelalm – eine Diskothek, die mit dem Satz „Wo der Absturz zum Erlebnis wird“ um Gäste wirbt.
Einen Absturz an Lebensqualität fürchten die Anrainer des Viertels zwischen der Sonnenfelsgasse und der Bäckerstraße. Schon jetzt gibt es viele Lokale, in der nahen Schönlaterngasse sorgt dazu die 1200 große Diskothek Elysium samt ihrer sehr jungen Gäste für Anrainer-Ärger.
Wohnzone
„Das Areal hier ist als Wohnzone gewidmet“, sagt M. und schüttelt den Kopf. „Und dann genehmigt man eine weitere Disco mit 300 Plätzen, das sind etwa 1000 Gäste pro Nacht.“ Also sammeln die Anrainer Unterschriften gegen das Projekt. „Wir wollen kein neues Bermuda-Viereck“, sagt M.
Es dürfte wenig helfen. Die Diskothek samt Umbauten wurde bereits vom Bezirk genehmigt, im Juli soll eröffnet werden. Figlmüller will erst im Herbst eröffnen, das genaue Konzept will er vorab nicht verraten: Nur so viel: „Es wird ein Essenslokal, mit Schließzeiten ähnlich unserer jetzigen Lokale“, sagt Figlmüller zum KURIER.
Bei der Bettelalm versteht man die Sorgen der Anrainer. „Wir glauben aber nicht, dass es lauter wird als jetzt“, sagt eine Sprecherin. Immerhin gebe es im ersten Bezirk viele Lokale. Man habe zudem mehr in den Lärmschutz investiert, als gesetzlich vorgeschrieben. Auch am Eingang soll es ruhig bleiben. „Wir haben stets eine Security draußen und ein Foyer, wo unsere Gäste warten können.“
Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (VP) versucht zu kalmieren: „Wir prüfen derzeit ein Nachtfahrverbot von 22 bis 6 Uhr Früh für das gesamte Areal.“ Zusätzlich soll es Bewohnerparkplätze für die Anrainer geben. Stenzel: „Ich bin zu 150 Prozent auf der Seite der Bewohner, aber wissend, dass es in der Innenstadt immer Lokale geben wird“, sagt Stenzel.
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