Betreiber von Auktionshäusern betrog Kunden um Geld und Ware

Pelzmäntel, die der Mann eigentlich reinigen sollte
Der Verdächtige kassierte unter anderem für nicht durchgeführte Reinigungen. In Kommission genommenen Schmuck dürfte er im Pfandhaus versetzt haben.

Das Wiener Landeskriminalamt hat einen Betrüger dingfest gemacht, der vorgab, Auktionshäuser zu betreiben. In Wahrheit verkaufte er die Ware nicht, aber kassierte Gelder für die Reinigung von Kleidung. In Kommission genommenen Schmuck hat der 43-jährige Deutsche einfach im Pfandhaus versetzt. Laut Polizei soll er seit 2018 sein Unwesen getrieben haben. Am Mittwoch wurde der Mann in der Leopoldstadt festgenommen.

Der Tatverdächtige soll im Laufe der vergangenen Jahre mehrere Auktionshäuser betrieben und bundesweit Kommissionsware von Kunden entgegen genommen haben. Dabei handelte es sich großteils um Pelzware, Goldschmuck, Teppiche und Gemälde. Für die Pelzmäntel habe er sogar eine Reinigungsgebühr in der Höhe von 150 bis 200 Euro verlangt.

100.000 Euro mit angeblicher Reinigung

Zu den Reinigungen der Pelzmäntel kam es in der Regel aber nie, allein damit soll er jedoch 100.000 Euro eingenommen haben. Die angenommenen Waren wurden auch nicht wie vereinbart bei Auktionen veräußert. Teile des Schmucks veräußerte er bei Pfandleihern, die Pelze lagerte er einfach im Keller seiner Wohnung in der Nordwestbahnstraße. Der Betrieb der Auktionshäuser diente nur dazu, um Geld bzw. Gegenstände von Kunden betrügerisch herauszulocken.

Bei der Durchsuchung der Wohnung des 43-Jährigen wurden im Keller rund 600 Pelzmäntel sichergestellt. Die Gesamthöhe des Schadens ist aufgrund der Vielzahl an strafrechtlich relevanten Handlungen noch nicht beziffert. Weiters steht der 43-Jährige in Verdacht, mehrere Jahre unrechtmäßig Mindestsicherung bezogen zu haben.

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