„Besetzer hatten kein Interesse an Lösungen“

Wiens Verkehrsstadträtin Ulli Sima
Laut Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) führt kein Weg an der Stadtstraße vorbei

Die größte Verteidigerin der Stadtstraße ist die rote Verkehrsstadträtin Ulli Sima.

KURIER: Besonders von Klimaaktivisten wird der Bau der Stadtstraße kritisiert. Warum ist dieser Ihrer Meinung nach alternativlos?

Ulli Sima: Die 3,2 km lange Gemeindestraße ist der „Schlüssel“ für die klimafitte Stadtentwicklung unserer wachsenden Stadt und behördliche Auflage. Es hängen leistbare Wohnungen für rund 60 000 Menschen an diesem Projekt. Wohnungen, die gerade auch junge Leute dringend brauchen werden! Wir schaffen jenseits der Donau attraktive Wohngebiete mit guter Öffi-Anbindung, setzen auf verdichteten Wohnbau und ökologische Energieversorgung. Wir entsiegeln Flächen, neue Wohngebiete entstehen auf Industriebrachen wie am ehemaligen Flugfeld Aspern.

Als Ende August die Besetzung begonnen hat, haben Sie damit gerechnet, dass diese bis Februar dauern wird? Gibt es Dinge, die Sie heute rückblickend betrachtet anders machen würden?

Wir haben vonseiten der Stadt über Monate mit großer Geduld versucht, in konstruktive Gespräche zu kommen, es gab zig Angebote um zu erklären, warum es für Wohngebiete mit einer Größe von St. Pölten neben dem massiven Öffi-Ausbau auch eine Straßenanbindung braucht. Leider gab es vonseiten der Besetzer kein Interesse an einer Lösung. Die Aktivisten protestieren weiter und haben auch neuerliche Aktionen nicht ausgeschlossen. Wie ist die Stadt auf etwaige Sperren oder auf weitere Camps vorbereitet?

Es wird keine weiteren Camps geben, wir sind in der Projektumsetzung weit fortgeschritten. Aktuell entstehen Tunnel, um die AnrainerInnen zu schützen. Spannend finde ich, dass Straßen offensichtlich nur in Wien als problematisch gesehen werden. Autobahn-Bau ist in Oberösterreich scheinbar – weder für den grünen Landesrat noch für die grüne Verkehrsministerin – kein Problem …

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