„Bei Rot über Kreuzung wäre sehr gefährlich“

„Bei Rot über Kreuzung wäre sehr gefährlich“
Ulrich Leth, Verkehrsplaner an der TU, zieht mit seinen Ideen Kritik auf sich.

Sollen Radfahrer bei Rot rechts abbiegen und Fußgänger bei Rotlicht die Straße queren dürfen, wenn kein Auto kommt? Zwar ist das mitunter ohnehin Praxis, aber Ulrich Leth, Verkehrsplaner an der TU, möchte dies auch per Gesetz erlauben. Ein entsprechendes ORF-Interview von ihm wurde nun zum Aufreger.

Fast alle Experten sind dagegen. „Bei Rot gehen zu erlauben – das wäre sehr gefährlich. Fußgänger sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer“, sagt Günther Schweizer vom ARBÖ. Auch das Kuratorium für Verkehrssicherheit ist skeptisch: „Bei über 900 Verunglückten auf ampelgeregelten Schutzwegen pro Jahr sollten wir uns eher Gedanken machen, wie die Schutzwege sicherer werden“, sagt KfV-Chef Othmar Thann. „Das Ziel muss es sein, den Schwächeren zu schützen. Das wird nicht dadurch erreicht, wenn ich ihn bei Rot über die Kreuzung gehen lasse.“

„Das Überqueren bei Rot zu erlauben, steht für Wien nicht zur Debatte“, betonte der Verkehrssprecher der Grünen Wien, Rüdiger Maresch. „Die Aussagen von Verkehrsplaner Leth sind realitätsfremd und keineswegs praktikabel“, meint auch der Wiener ÖVP-Verkehrssprecher Roman Stiftner. „Man könnte fast meinen, dass besagter TU-Verkehrsplaner einen Vertrag mit dem Lorenz-Böhler-Krankenhaus hat“, ätzte FP-Verkehrssprecher Toni Mahdalik.

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