Bauarbeiter filmte pädophilen Familienvater

Der 51-Jährige missbrauchte seine zweijährige Tochter.
Verurteilt: Fünf Jahre Haft plus Einweisung.

Anton M. arbeitete auf einem Flachdach in Wien-Favoriten, als er sah, dass sich ein Mann in einer Wohnung vis a vis an einem Kleinkind verging. Der Bauarbeiter zückte sein Handy, filmte die Szene mit und verständigte die Polizei – der Vorfall ereignete sich im Februar. Wenige Monate später stand der Pädophile vor Gericht. Es war die eigene Tochter, die er sexuell missbraucht hatte – auch schon mehrmals zuvor. Der Richter verurteilte den 51-Jährigen zu fünf Jahren Haft plus Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher; nicht rechtskräftig.

"Das ist ein unbegreifliches Verbrechen sexueller Natur", sagte Staatsanwältin Marlis Darmann. Nach der Festnahme hatte der Angeklagte gestanden, seine Tochter schon öfters sexuell missbraucht zu haben. Der Zweijährigen wurden 10.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen.

Sehr gefährlich

Gerichtspsychiater Karl Dantendorfer bescheinigte dem Mann keine gute Prognose: "Ich halte ihn für sehr gefährlich." Es bestehe ein hohes Rückfallrisiko ohne entsprechende Behandlung. Der 51-Jährige sei schon seit frühester Jugend auf minderjährige Mädchen fokussiert gewesen. Zudem leide er an einer Persönlichkeitsstörung. "Ich sehe die Gefahr eines Rückfalls, wenn er wieder in ein Naheverhältnis zu einem Kleinkind kommen sollte."

Der Frühpensionist war der Justiz bisher hauptsächlich wegen Vermögensdelikten bekannt. Er wurde allerdings auch schon verurteilt, weil er Kinderpornos konsumiert hatte.

Der Angeklagte zeigte sich geständig und soll laut Anwalt Thomas Romauch zu einer antihormonellen Therapie bereit sein. Er nahm das Urteil an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.

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