Autofreie Ringstraße? Debatte neu aufgeflammt

Autofreie Ringstraße? Debatte neu aufgeflammt
Grüner Verkehrssprecher Maresch bringt alte Forderung wieder aufs Tapet - Parteikollegin Vassilakou ist allerdings dagegen.

Nach der Verkehrsberuhigung der Mariahilfer Straße haben die Wiener Grünen offenbar die nächste autofreie Zone im Visier. Der Grüne Verkehrssprecher Rüdiger Maresch hat am Donnerstag die Idee einer autofreien Ringstraße erneut aufs Tapet gebracht: Sie sei zumindest eine Option (siehe auch Blog von Uwe Mauch unten). Seine Parteikollegin, Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou, erteilt den Plänen jedoch eine deutliche Absage - obwohl sie die Forderung vor wenigen Jahren noch selbst erhoben hatte.

Mareschs Vorschlag lautet, eine Ring-Fahrspur für Radler zu reservieren oder Nebenfahrbahnen zu öffnen. Damit solle der enge Ring-Radweg entlastet werden. Neu sind die Ideen zu einer Verkehrsberuhigung nicht. Schon nach der Fußball-EM 2008 - als der Ring für die Fanmeile gesperrt war - war darüber debattiert worden.

Idee nicht neu

Nun stellte Vassilakou gegenüber der APA klar: "Ein autofreier Ring ist für die nächsten Jahre aus Sicht der Stadtplanung nicht denkbar." Nach der EURO habe es zwar Ideen gegeben, den Zustand beizubehalten - was "aus damaliger Sicht" Charme hatte, wie sie eingestand. "Ich könnte mich daran gewöhnen, hier am Ring zu sitzen", sagte Vassilakou zum Beispiel im Juli 2008.

"Seither hat sich allerdings einiges getan. Die Mariahilfer Straße wird verkehrsberuhigt, der Ring-Radweg wurde seit 2010 auf beiden Seiten des Ringes ausgebaut und in diesem Jahr soll auch der letzte Lückenschluss am Schottenring in Angriff genommen werden. Damit ist der Ring für das Fahrrad gut erschlossen", versichert heute.

Die Opposition erteilte dem autofreien Ring ebenfalls eine Absage: "Die schräge Vision einer autofreien Ringstraße dürfte beim letztjährigen Hanfwandertag entwickelt worden sein", mutmaßte der blaue Verkehrssprecher Toni Mahdalik. Und VP-Chef Manfred Juraczka zeigte sich überzeugt: "Eine Sperre des Rings hätte unabsehbare Folgen für das gesamte Verkehrsaufkommen in Wien und ist daher strikt abzulehnen."

Wie stehen Sie zu einer autofreien Ringstraße? Stimmen Sie ab

Seit Jahren gibt es beim Aufmarsch der Stadt-SPÖ am 1. Mai keine Brösel. Die Ringstraße wird für Autos zur Tabuzone, und gemma! Bei der Fußball-EM im Sommer ’08 wurde der Ring sogar über viele Tage für die Gasgeber gesperrt. Das bringt den grünen Gemeinderat Rüdiger Maresch auf eine Idee. Die er so nicht laut sagen darf, weil sonst die Koalitionsgenossen wie bei der Mahü rot im Gesicht werden. Also sag ichs: Der Ring ohne Autos, als Begegnungszone, das wäre eine Attraktion. Und sofort umsetzbar!

Kommentare