Austria-Fans attackierten türkische Fußball-Anhänger mit Stangen und Sesseln
Der Schlusspfiff war schon lange ertönt, die Austria hatte 0:2 gegen Fenerbahce Istanbul verloren - doch auf den Straßen war das erst der Anfang. Nach Mitternacht gingen Fangruppierungen in Wien-Favoriten aufeinander los.
Schon beim Verlassen des Stadions kam es zu Provokationen zwischen den Fans. Gegen 0.45 Uhr musste die Polizei zum Reumannplatz ausrücken. Rund 30 Austria-Fans sollen mit Holz- und Eisenstangen sowie mit Sesseln bewaffnet rund 50 Fenerbahce-Fans attackiert haben. Daraufhin dürfte ein Gegenangriff der türkischen Anhänger gefolgt sein. Der Polizei gelang es nur mit Hilfe von Pfefferspray, die Schläger zu trennen. 24 Austria-Fans und 56 türkische Fans wurden wegen Verdachts des versuchten Raufhandels und Körperverletzung angezeigt. Die Videoüberwachung am Reumannplatz muss nun ausgewertet werden. Zumindest zwei Personen erlitten tatsächlich Verletzungen. Alle anderen erklärten selbstständig: Es würde sich um ältere Verletzungen bzw. allergische Reaktion handeln.
253 Anzeigen
Insgesamt gab es 253 Anzeigen. Allein 240 betreffen die Vorkommnisse am Reumannplatz. Zudem wurde ein 33-jähriger Deutscher festgenommen, gegen den ein Aufenthaltsverbot in Österreich besteht. Er soll einer Polizistin mit der Faust in die Magengrube geschlagen haben.
Bereits während dem Fußballspiel ist es zu einer Auseinandersetzung zwischen Zuschauern gekommen, wie auf einem Video zu sehen ist, das die Gratiszeitung Heute auf ihrer Internetseite veröffentlicht hat. Darin zu ist zu sehen, wie ein Fan einen Mann niederschlägt.
Während des Spiels wurde Fenerbahce-Goalie Altay Bayindir von einem Wurfgeschoss aus dem Wiener Fansektor getroffen. Die Polizei werde „Anzeige wegen des Verdachts der versuchten Körperverletzung gegen Unbekannt“ erstatten. Auch vonseiten der UEFA wird der Austria in diesem Fall ein Nachspiel drohen.
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