Ladenschluss: Aus für Erotik-Händler Beate Uhse in Österreich

ABD0050_20171215 - ARCHIV - Erotikspielzeug steht am 23.07.2013 in einem Geschäft des Erotik-Unternehmens Beate Uhse in Flensburg. (zu "Beate Uhse stellt Insolvenzantrag" vom 15.12.2017) Foto: Malte Christians/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Das Unternehmen wird geschlossen. Investor soll Geldzufuhr eingestellt haben.

"Die Insolvenzursachen liegen u.a. in den logistischen Schwierigkeiten seit der Konzernumstrukturierung im Gefolge der Insolvenz der vormaligen Konzernmutter. Deren Insolvenz brachte auch einen neuen Investor hervor, der mittlerweile seine Mittelzufuhr einstellte und gleichzeitig Sicherheitenrechte geltend machte" heißt es in einer Aussendung von Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform. Die Probleme mit der zentralen Logistik über einen neuen Dienstleister soll zu längeren Lieferzeiten und deshalb zum Verlust von Kunden geführt haben. Bereits mit 21. Juni soll der Investor eingeräumt haben, keine finanziellen Mittel mehr zur Verfügung zu stellen. Zugleich soll er seine rechtlichen Ansprüche auf die Marken und Internetdomains untermauert haben.

"Unter diesen Bedingungen und dem zunehmenden Marktdruck gestand die Antragstellerin nunmehr ihre Insovenz ein", sagt Weinhofer. Die Beate Uhse Versandhandels-Gesellschaft m.b.H., Geschäftsführer ist Craig Antony Wheeler, hat Insolvenz am Landesgericht Innsburck beantragt.

Das Firmennetz

Das Unternehmen wurde 1998 gegründet und ist Teil des „Beate Uhse“ – Konzerns, der seit 1946 in der Erotikbranche tätig ist. Die Konzernmuttergesellschaft (Beate Uhse AG) meldete im Jahr 2017/2018 Insolvenz an. Grund dieser Insolvenz war der zunehemende Marktdruck. Heute, nach erfolgter gesellschaftlicher Umorganisation, ist die Antragstellerin eine Tochtergesellschaft der Pabo 4.0 B.V. mit Sitz in den Niederlanden und steht im mittelbaren Eigentum der be you GmbH mit Sitz in Flensburg.

Alleine in Deutschland haben vier Konzerngesellschaften, die be you GmbH, die Versa Distanzhandel GmbH, die Beate Uhse Einzelhandels GmbH und die Beate Uhse Fun Center GmbH, Insolvenz angemeldet; drei weitere Gesellschaften in Belgien und eine in Frankreich sollen auch zahlungsunfähig sein.

Zurück nach Österreich. "Die Zahl der betroffenen Gläubiger steht noch nicht fest. Es sind keine Arbeitnehmer betroffen" sagt Weinhofer.

Schulden und Vermögen

Die Aktiva werden mit rund 142.651 Euro beziffert, davon entfallen 106.000 Euro auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen, 25.000 Euro auf Bankguthaben und fast 11.000 Euro auf offene Kundenforderungen. Die Passiva werden mit 679.000 Euro beziffert, davon entfallen fast 648.000 Euro auf Verbindlichkeiten bei verbundenen Unternehmen, 14.500 Euro auf Lieferanten und 10.300 Euro auf die Finanz.

Eine Fortführung ist aus wirtschaftlicher Sicht nicht möglich. Das Aus ist somit besiegelt. Das Unternehmen soll geschlossen werden.

 

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