Händler-Aufstand gegen städtische Umverteilung

Die Neubaugasse wurde im Jahr 2020 in eine Begegnungszone umgebaut.
Neuaufstellung durch Stadt und Wirtschaftskammer sorgt für massiven Unmut

Für böses Blut im Handel sorgt die von Stadt Wien und Wirtschaftskammer beschlossene Neuaufstellung der Förderung der Einkaufsstraßen. Wie berichtet, sollen die Gelder, mit denen diverse Projekte unterstützt werden, nicht mehr mit der Gießkanne verteilt werden. Stattdessen sollen die nächsten Jahre gezielt sechs Grätzel in den Außenbezirken gefördert werden, die bis jetzt eher ein Schattendasein führten.

Das sorgt für Ärger in jenen Bezirken und Einkaufsstraßen, die durch die Umschichtung künftig leer ausgehen. Etwa Neubau mit seinen fünf Einkaufsstraßen, wie etwa der Neubaugasse.

„Es ist wichtig, dass die sechs neuen Quartiere gefördert werden. Aber auch wir stehen vor der Herausforderung, uns gegen Amazon und Co. behaupten zu müssen“, sagt Kurt Wilhelm, Obmann des Verein IG der Kaufleute am Neubau. Mit den nun wegfallenden Geldern seien zahlreiche Projekte finanziert worden: diverse Werbepakete, Straßenfeste und branchenspezifische Aktivitäten. Auch der Flaniermarkt in der Neubaugasse, der erst vergangenes Wochenende wieder an die 200.000 Menschen angelockt hat, fällt darunter. „Er steht jetzt auf wackeligen Beinen“, sagt Wilhelm. Wenig Gefallen findet er auch an der zentralen Marke „meinkaufstadt Wien“ die nun über alle Wiener Einkaufsstraßen gestülpt werden soll.

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