Die charakteristischen Ziegelmauern bleiben erhalten – große Teile des Areals stehen unter Denkmalschutz. Bei der Konzeption habe man darum eng mit dem Bundesdenkmalamt zusammengearbeitet, erklärt Projektleiterin Sandra Derradji-Eder von Soravia. Auch auf den Anblick des markanten Wasserturms müssen Ortskundige in Zukunft nicht verzichten, auch er bleibt erhalten – das sieben Meter hohe Gebäude wird zu einer Kletterhalle umfunktioniert.
Eigene Gin-Destillerie
Die Gastronomie wird von der Firma KraftMoments umgesetzt, die auf neue Nutzungskonzepte für ehemalige Industriestandorte spezialisiert ist. Auf drei Geschoßen und insgesamt 2.660 m2 sollen zwölf unterschiedliche Gastronomiebetriebe ihre Speisen anbieten – eine eigene Brauerei werde ebenso vertreten sein wie eine „Speakeasy“-Bar mit einer Gin-Destillerie, sagt Martin Rohrbach im KURIER-Gespräch.
Im Sommer soll es bereits eine Zwischennutzung geben, bei der die Gäste ihre Wünsche für die Zukunft kommunizieren können. Dass in der Fabrik1230 kulturelle Nutzung möglich sein wird, war vielen Anrainern ein Anliegen. Schließlich gab es dort seit 2015 dank einer Zwischennutzung des Kulturvereins IG F23 immer wieder hochkarätige Veranstaltungen.
In einer eigenen Veranstaltungshalle sollen darum Konzerte, Theateraufführungen und „alles, was sonst noch After-Work-Freude macht“, stattfinden, heißt es im Konzept.
Ein eigener Trakt ist der Gesundheit gewidmet. Auf rund 1.000 m2 sollen Ärzte und Therapeuten einziehen, auch eine Apotheke wird dort zu finden sein.
Investor werden
Viel Platz gibt es auch für Büros und Seminarräume. Im begrünten Innenhof wird der „Alle-sind-willkommen-Hof“ realisiert – auch hier gibt es Gastro, eine Eventbühne und eine Freifläche. „Der Ort ist nicht nur für die Menschen in unmittelbarer Umgebung attraktiv“, sagt Bischof.
Wer vom Konzept überzeugt ist (und über das nötige Geld verfügt), kann sich darum auch als Investor beteiligen. Das Mindestinvestment beträgt allerdings 100.000 Euro. Anleger würden von einer Rendite von 7 Prozent p. a. profitieren, sagt Michael Meidlinger, CFO des Instituts für Anlageberatung (IFA).
Besonders attraktiv sei dabei das bereits jetzt hohe Interesse am Standort. Die Hälfte der Flächen sind bereits vorvermietet. Zudem handle es sich hier um eines der „attraktivsten Stadtentwicklungsgebiete Wiens“, so Meidlinger. Und die Gegend ist tatsächlich im Kommen: Gleich über die Straße befindet sich ein anderes Prestige-Projekt des Bezirks.
Der neue Stadtpark Atzgersdorf auf dem Areal des ehemaligen Campingplatzes soll bereits rund um Ostern eröffnet werden, sagt Bischof. Warum so viel Energie in den Bezirksteil fließt? Bis 2024 entstehen in unmittelbarer Umgebung der Fabrik1230 circa 23.000 Wohnungen, ein neu errichteter Bildungscampus bietet Platz für 1.300 Kinder.
Selbst wenn sich also niemand aus Rest-Wien auf die Reise in diese Gegend macht – wie vom Bezirksvorsteher erhofft –, sollte für genug Kundschaft gesorgt sein.
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