Apfelstrudel mit Aussicht: In Wien entstehen vier neue Rooftop-Cafés

Neues Solardach für Haus des Meeres
Gleich vier neue Bauprojekte ermöglichen bis 2021 Kulinarik in luftiger Höhe.

Wien hat noch Luft nach oben. Im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen war die Zahl der öffentlichen Dachterrassen jahrelang überschaubar. Gleich mehrere Bauprojekte nehmen sich des Themas derzeit wieder an. Spätestens 2021 wird es damit vier neue Möglichkeiten geben, Kaffee, Spritzwein oder Apfelstrudel über den Dächer Wiens zu konsumieren. Der KURIER hat die Details.

Parlament

Das vielleicht ungewöhnlichste Projekt: Ab Herbst 2021 können sich Besucher am Dach des Parlaments stärken. 200 Sitzplätze wird es im Dachgeschoß-Restaurant im dritten Obergeschoß geben, 200 weitere auf vier Dachterrassen, die um das Restaurant angesiedelt sind. Die Ausschreibung für den Gastronomiebetrieb ist in Vorbereitung, heißt es vom Immobilienverwalter BIG. Aus statischen Gründen muss eine Zwischendecke mit Stahlträgern verstärkt werden.

Sanierung Parlament Wien, Visualisierung

Ein Restaurant mit vier Terrassen am Parlament

 

Haus des Meeres

Schon weitaus früher, nämlich bereits in wenigen Wochen wird das neue Restaurant auf der 900  großen Dachterrasse des Haus des Meeres eröffnen. Das Lokal in 50 Metern Höhe ersetzt das bestehende Rooftop-Café auf dem Flakturm in Mariahilf.

Bisher waren Café und Terrasse den Zoo-Besuchern vorbehalten (die eine Eintrittskarte um 14,10 Euro gekauft haben). Künftig kann man auch nur für die Aufzugfahrt aufs Dach bezahlen. Wie viel, soll im November entschieden werden. „Es werden jedenfalls weniger als zehn Euro sein“, versichert Geschäftsführer Hans Köppen. Der Ticketpreis werde im Restaurant von der Rechnung abgezogen. Dort finden im Außenbereich statt 20 künftig 50 Gäste Platz, innen 160 (bisher 90). Angeboten werden Vor-, Haupt- und Nachspeisen, die genaue Zusammensetzung der Speisekarte verrät Köppen noch nicht. Fix sei nur soviel: „Es wird kein Fischrestaurant.“

++ HANDOUT ++: HAUS DES MEERES WIRD ERWEITERT

Museumsquartier

Ab April 2020 können Besucher des Museumsquartiers im 7. Bezirk hoch hinaus. Und zwar am Dach des Leopold Museums. In 24 Metern Höhe wird ein Zubau namens Libelle fertig gestellt. Seine Fassade besteht aus 60, mit Punkten verzierten Glasscheiben, die Künstlerin Eva Schlegel gestaltet hat. In dem rund 400 Quadratmeter großen Bau werden Events wie Diskussionen oder Lesungen stattfinden.

Auf der restlichen Dachfläche werden auf drei Ebenen Terrassen mit Platz für 340 Personen angelegt. Sie sind über einen Aufzug öffentlich zugänglich – allerdings nicht durchgängig. „Nachts wird nicht offen sein“, heißt es aus dem Museumsquartier. Auf der 600 Quadratmeter großen Fläche werden Sitzgelegenheiten sowie ein Kiosk für Getränke und Snacks aufgestellt.

MQ Libelle: Pläne von Aufsichtsrat beschlossen

Auf dem Leopold Museum entsteht eine „Libelle“

City-Ikea

Am Montag sind auch Details des City-Ikea präsentiert worden. Es wird 160 Bäume, ein Hotel in den oberen zwei Geschoßen und eine großzügige windgeschützte Rooftop-Terrasse geben, die vom Möbelhaus und dem Hotel „Jo & Joe“ bespielt wird.

Der Zugang soll für alle möglich sein – ohne Konsumzwang. „Wie in den Höfen des Museumsquartiers wird man sein Dosenbier und seine Chips mitnehmen können“, versprach Architekt Jakob Dunkl vom Büro „Querkraft“. Spielmöglichkeiten für Kinder sind ebenfalls geplant.

Apfelstrudel mit Aussicht: In Wien entstehen vier neue Rooftop-Cafés

Der Zugang zur Terrasse soll für alle möglich sein

Kommentare