Anti-Fiaker-Bewegung nimmt weiter an Fahrt auf

Anti-Fiaker-Bewegung nimmt weiter an Fahrt auf
Tierschützer starteten Petition, Bürgerinitiative will ein Volksbegehren.

Wiens Fiakerfahrer bekommen von immer mehr Seiten Gegenwind. Anfang dieser Woche startete der Tierschutz Austria eine Petition gegen die Fiaker in der Wiener Innenstadt. Neben der Forderung nach einem Fahrverbot ab 30 Grad wolle man „eine generelle Verlegung von Fiaker-Strecken“, sagte Vereinspräsidentin Madeleine Petrovic.

Aktuell haben Pferde ab 35 Grad hitzefrei – eine Verschärfung können sich aber sowohl der zuständige Minister Johannes Rauch (Grüne) als auch Tierschutz-Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) vorstellen. Noch im Juni sollen Gespräche zwischen Bund und Stadt stattfinden. Bisher haben sich die beiden bei der Fiakerfrage gegenseitig die Kompetenzen zugeschoben.

Eine Abstimmung mit dem Bund sei notwendig, weil die Stadt zwar Kompetenzen im Fiaker- und Pferdemietwagengesetz hat, notwendige Änderungen im Tierschutzgesetz müsse aber der Bund vornehmen, hieß es etwa im Czernohorszky-Büro.

Volksbegehren gefordert

Weiter befeuert hat die Debatte am Mittwochabend Sebastian Bohrn-Mena, der sich mit seiner Bürgerinitiative „oekoreich“ nun gegen die Fiaker und für ein Volksbegehren einsetzt. „Die Menschen müssen mitentscheiden dürfen“, so Bohrn-Mena. Dies diskutierte er auf oe24.tv mit Wolfgang Fasching, besser bekannt als Fiakerbaron.

Dieser stand dem Vorstoß nicht nur gelassen gegenüber, sondern würde sogar mit zu Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) gehen, um ein etwaiges Volksbegehren zu initiieren. „Es würde knapp ausgehen, aber ich glaube, so circa 56 Prozent der Wiener würden sich für den Erhalt der Fiaker aussprechen, 44 Prozent dagegen“, sagte er zum KURIER. Fiakersprecherin Ursula Chytracek zeigte sich überrascht über Faschings Zustimmung.

Mit anderen Betreibern sei das jedenfalls nicht abgesprochen. „Wir warten jetzt mal auf den runden Tisch mit der Politik“, sagte sie. „Irgendwann werden sie uns ja wohl einladen.“ Zuvor hatte sie schon kritisiert, dass die Politiker nie das Gespräch mit den Betreibern suchen würden.

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