Anrainerparkplätze werden tagsüber für alle geöffnet
Für Unternehmer soll es künftig einfacher werden, in Wien einen Parkplatz zu finden. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am Montag von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (G) und WK-Präsidenten Walter Ruck unterzeichnet.
Darüber hinaus können sämtliche für den Einsatzzweck geeignete Kraftfahrzeuge eine Ausnahmebewilligung erhalten. Die Ausnahmen lauten nur mehr auf das polizeiliche Kennzeichen.
Weiters ist es ab 1. Juni möglich, die Anträge auch online zu stellen. Und ganz wichtig: Anwohnerparkzonen werden zwischen 8 und 16 Uhr für alle geöffnet.
Zustimmung überwiegt
ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried begrüßt die neue Regelung: „Wir haben das starre Wiener Modell, das die Parkplatzsuche unnötig erschwert hat, seit Jahren kritisiert. Nun werden Parkplätze, die untertags vielfach nicht von Anrainern genutzt werden, freigegeben.“ Der Club fordert aber eine bessere Kennzeichnung von Anrainerparkplätzen mittels Bodenmarkierungen.
„Uns war wichtig, diese Vereinfachungen vor der Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung auf den 10. Bezirk umzusetzen. Es freut mich, dass dies in so guter Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer gelungen ist“, erklärt Vassilakou. Und auch Ruck lobt das „konstruktive Gesprächsklima“. Die Umsetzung wird allerdings einige Monate in Anspruch nehmen, da sie von den Bezirken vollzogen werden muss.
In einer aktuellen Umfrage der WK hätten sich 77 Prozent der Wiener für eine Öffnung der Anwohnerparkzonen ausgesprochen. Und auch bei den Unternehmern sei der Wunsch groß gewesen, sagt Ruck. Beifall erhält die neue Regelung daher aus den Sparten Tourismus sowie Gewerbe und Handwerk.
Ihre Forderungen nach Öffnung der Anrainerparkplätze für Gewerbetreibende sehen sowohl die „Junge Wirtschaft“, als auch die NEOS erfüllt. „Das nächste Flickwerk vom Flickwerk“, kritisiert dagegen Silke Kobald, ÖVP-Bezirkschefin von Hietzing. Sie fordert ein einheitliches Modell der Parkraumbewirtschaftung.
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