Angriffe auf Demos in Favoriten: Verfahren gegen 30 Verdächtige

Angriff auf Kurden-Demo
Die Staatsanwaltschaft ermittelt, noch sind nicht alle Verdächtigen ausgeforscht.

Nach den Angriffen auf Demonstrationen in Wien-Favoriten, bei denen teils rechtsextreme Austro-Türken gegen kurdische und linke Kundgebungsteilnehmer losgegangen waren, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen 30 Verdächtige, von denen noch nicht alle ausgeforscht wurden. Sprecherin Nina Bussek bestätigte am Freitag gegenüber der APA einen entsprechenden Bericht des ORF-Radio Wien.

Die Auseinandersetzungen an vier Tagen hintereinander hatten für viel öffentliches Aufsehen gesorgt. Die Rechtsextremen, darunter sogenannte Graue Wölfe und Erdogan-Anhänger, hatten die Teilnehmer der Demonstrationen attackiert, aber auch vor den Polizisten nicht Halt gemacht, die zu hunderten im Einsatz waren. Von linker Seite soll die Polizisten ebenfalls bedroht worden sein. Im Zuge der auseinandersetzungen wurden Steine, Böller und Flaschen geworfen.

Brand wegen Feuerwerkskörpern

Laut ORF wurden sieben Polizisten sowie ein Diensthund verletzt, elf Personen wurden festgenommen, 57 Anzeigen erstattet und 220 Identitätsfeststellungen durchgeführt. Laut Staatsanwaltschaft laufen jetzt 30 Einzelverfahren, die allerdings derzeit nicht der einen oder anderen Seite zugeordnet werden könnten, so Bussek.

Dabei geht es vor allem um Körperverletzungen und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Durch die Feuerwerkskörper wurde auch ein Brand ausgelöst. Wegen des verbotenen Wolfsgrußes türkischer Rechtsextremer werde nicht ermittelt, weil dies laut Staatsanwaltschaft ins Verwaltungsstrafrecht fällt. Diesbezüglich ermittelt der Verfassungsschutz.

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