AKH: Blutproben-Opfer bekommt mehr Geld

AKH: Blutproben-Opfer bekommt mehr Geld
Kurt Erle wird nach Vertauschung der Tests zum Fall für den "Wiener Härtefonds". Dort dürfte er weitere 2500 Euro bekommen.

Es dürfte ein Happy End für alle Beteiligten geben. Kurt Erle, 59, darf nun mit einer höheren Entschädigung als die zunächst angebotenen 500 Euro für seine irrtümliche "Todesnachricht" im Wiener AKH rechnen.

Wie berichtet, waren die Untersuchungsergebnisse von Herrn Erle und einer Frau verwechselt worden. Dem 59-Jährigen wurde deshalb irrtümlich multiples Organversagen diagnostiziert und ein Blutplasmatausch angeordnet. Erst in der Dialyse machte die diensthabende Ärztin noch einen Test und der Fehler stellte sich heraus. Erle leidet noch immer an den psychischen Folgen des Vorfalles im März.

In Anwesenheit des KURIER (auf Wunsch des Opfers) wurde vor einigen Tagen die Vertauschung der Blutproben bei der Wiener Patientenanwaltschaft noch einmal aufgearbeitet. Patientenanwalt Konrad Brustbauer und sein Team boten eine einvernehmliche Lösung an. "Ich werde diesen Vorschlag annehmen", sagte Erle danach sichtlich zufrieden. Auch eine schriftliche Entschuldigung der ärztlichen Direktion gab es bereits.

"Bis heute weiß ich auch nicht, was mit der Dame passiert ist, die der Test tatsächlich betroffen hat. Das belastet mich zusätzlich", betonte Erle. Aufgrund ärztlicher Schweigepflicht gibt es darüber aber keine näheren Auskünfte.

Die rechtliche Lage in Erles Fall ist jedenfalls verzwickt: "Rein juristisch gibt es Schadenersatz von der Versicherung eigentlich nur dafür, dass es einen zweiten Einstich in den Arm gibt", sagte Brustbauer. Das wären die besagten 500 Euro. Allfällige psychische Folgen müssten langwierig eingeklagt werden und das Klagerisiko bleibt beim Patienten.

3000 Euro

Nun wird der Patientenentschädigungsfonds der Stadt eingeschaltet, bekannt als "Wiener Härtefonds". Dort sitzt auch Brustbauer als Vertreter und wird über Erles Fall
mitentscheiden. Das Blutproben-Opfer würde gerne insgesamt 3000 Euro als Entschädigung haben. Brustbauer: "Das ist eine Höhe, die sicher möglich ist." Endgültig besiegelt wird dies dann in der nächsten Sitzung Ende Jänner.

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