Ärzte im Weihnachtsstress

Zu Weihnachten tut sich der Funkdienst schwer, Ärzte zu finden.
Ambulanzen und Funkdienst rüsten sich für Patientenansturm. Wartezeiten sind vorprogrammiert.

Keine "Stille Nacht" wartet auf die Ärzte, die zu Weihnachten in den Wiener Spitälern Dienst haben. Allen voran das AKH – für viele Patienten sind seine Ambulanzen die erste Anlaufstelle für größere und kleinere Wehwehchen.

Dort rüstet man sich schon für den Ansturm: "Während der Feiertage rechnen wir vor allem in Bezug auf die Notfälle mit verstärktem Patientenaufkommen", sagt eine Sprecherin. Deshalb wird das Personal auch aufgestockt.

Geöffnet hat am Heiligen Abend und zu Silvester (jeweils von 10 bis 18 Uhr) auch die Kindernotdienst-Ordination, die im Vorjahr eingerichtet wurde. Wie gehabt werden die jungen Patienten dort auch samstags, sonntags und feiertags versorgt.

Als Alternative zu langen Wartezeiten in den Spitalsambulanzen bietet sich der Ärztefunkdienst ( 141) an. Wobei sich auch hier die Patienten zu den Feiertagen möglicherweise etwas gedulden müssen. Traditionell finden sich zu dieser Zeit schwer Mediziner, die den Dienst übernehmen wollen. Vor allem für den 24. Dezember und den 1. Jänner gab es bis zuletzt Besetzungsprobleme, heißt es aus der Ärztekammer.

Grundsätzlich steht der Ärztefunkdienst in den Nachtstunden von 19 bis 7 Uhr, an Wochenenden von Freitag 19 bis Montag 7 Uhr sowie an Feiertagen ganztägig zur Verfügung.

Als zweite Möglichkeit gibt es die Ordination des Ärztefunkdienstes: 15., Pillergasse 20 (Samstag, Sonntag, Feiertag von 8 bis 20 Uhr).

An den Werktagen zwischen den Feiertagen sind mindestens 50 Prozent der Allgemeinmediziner mit Kassenvertrag erreichbar. Infos beim Patientenservice ( 01 / 790 1161, werktags 7 bis 19 Uhr).

Auch die Apotheken rüsten sich auf eine starke Inanspruchnahme ihres Bereitschaftsdienstes, weil dieses Jahr die Weihnachtsfeiertage direkt in ein Wochenende münden. "Wir stellen uns darauf ein, dass viel los sein wird", heißt es bei der Apothekerkammer. Am Heiligen Abend und zu Silvester haben die 315 Wiener Apotheken bis 12 Uhr offen. An den Sonn- und Feiertagen sowie während der Nacht stehen 35 Apotheken im Bereitschaftsdienst zur Verfügung. "In jedem Bezirk ist es damit zumindest eine", sagt eine Sprecherin. Zusätzlich gibt es mittlerweile 17 Apotheken, die auch Samstagnachmittag (bis 18 Uhr) offen haben. Sie befinden sich vor allem in den Shopping-Centern und Einkaufsstraßen.

Welche Apotheke in der Nähe offen hat, erfährt man unter 1455 (rund um die Uhr zum Ortstarif). Smartphone-Besitzer können alternativ die Apo-App zur Apothekensuche benutzen.Für Patienten, die ihre Wohnung nicht verlassen können, gibt es in Wien ein spezielles Service: Die Apothekerkammer hat einen Rund-um-die-Uhr-Lieferdienst für Arzneien eingerichtet, der über die Apotheken bestellt werden kann. Die Zustellung erfolgt im Wiener Gemeindegebiet und kostet die Patienten sieben Euro. Das Rezept für verschreibungspflichtige Arzneien muss dem Lieferanten mitgegeben werden.

Telefonseelsorge

Einsamkeit kann wehtun. Besonders zu Weihnachten. Sich die Ängste, Kummer und Sorgen von der Seele reden zu können – dafür sind die Mitarbeiter der Telefonseelsorge (Notruf: 142) auch am Heiligen Abend da. „Wenn Menschen ihre Probleme formuliert haben, ist oft der erste Schritt getan, um das Gespräch in der eigenen Familie und mit Freunden suchen zu können. Ermutigung ist eine der größten Leistungen der Telefonseelsorge“, sagt Leiterin Marlies Matejka. Es sind vor allem geschulte Ehrenamtliche, die sich die Sorgen der Menschen anhören.

Das Angebot der Seelsorge ist kostenlos, rund um die Uhr und vertraulich.

telefonseelsorge.at

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