250 Einsätze in sechs Stunden für Wiener Berufsrettung wegen Glatteis

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Wiener sollen nicht notwendige Wege aufschieben. Stadt Wien hob Salzstreuverbot auf, Höhenstraße musste zwischenzeitlich gesperrt werden.

Angesichts von gefrierendem Regen herrscht in Wien akute Glatteisgefahr. Die Stadt hat daher das Salzstreuverbot aufgehoben, teilte die Magistratsabteilung 48 in der Früh mit.

Nur bei gefrierendem Regen wird in Wien das Salzstreuverbot aufgehoben. Der Leiter des städtischen Winterdienstes, Andreas Kuba, sagte im Gespräch mit Radio Wien, dass es das schwierigste Wetter im Winter sei. Zum letzten Mal wurde das Salzstreuverbot vor sechs Jahren aufgehoben. Die Menschen in Wien sollten deshalb am Vormittag zu Hause bleiben, vor allem wenn sie zu Fuß unterwegs sind. Denn die Gefahr, auf dem Gehweg auszurutschen und sich zu verletzen, sei zu groß, sagte Kuba.

Die Straßen seien einfacher vom Glatteis zu befreien, dennoch sei auch für Autofahrer Vorsicht geboten. Die Höhenstraße etwa musste zwischenzeitlich gesperrt werden. Am Vormittag sind die Temperaturen gestiegen und damit hat sich das Problem von selbst gelöst.

Allerdings sorgte die Glatteisbildung auch für Hochbetrieb in den Wiener Spitälern und bei der Berufsrettung.

Das Glatteis hat viele Menschen überrascht, die ausrutschten und stürzten. Ein Sprecher der Berufsrettung berichtete der APA, dass es seit 5.30 Uhr zu einem erhöhten Einsatzaufkommen kam. Auch der Gesundheitsverbund bestätigte: "Bei uns ist in den Unfallambulanzen und Notfallambulanzen Hochbetrieb."

Laut Berufsrettung haben seit der Früh eine Vielzahl an Personen den Notruf gewählt, weil sie ausgerutscht waren. Innerhalb von sechs Stunden wurden deshalb rund 250 Einsätze wegen Stürzen absolviert. Die meisten Gestürzten hätten Prellungen erlitten, einige auch Knochenbrüche. Die Rettung verteilte die Verletzten auf sieben Spitäler.

Auf Grund des erhöhten Einsatzaufkommens wurden sowohl die Wiener Rettungsleitstelle als auch die Zahl der Rettungsteams in den Morgenstunden entsprechend personell aufgestockt. Zwischenzeitlich gingen sogar bis zu 230 Notrufe pro Stunde ein. Die Einsätze wurden entsprechend des Verletzungsgrades priorisiert. Gegen 10 Uhr gingen die Notrufe sichtlich zurück.

Aufgrund der stark erhöhten Einsatzzahlen wurde Alarmstufe 1 ausgerufen, die Zusammenarbeit mit den privaten Rettungs- und Krankentransportorganisationen verstärkt.

Teilweise Tagesaufkommen in der Früh erreicht

Die Sprecherin des Gesundheitsverbundes berichtete der APA, dass es in der Früh zu einem derart erhöhten Patientenaufkommen gekommen sei, dass "wir teilweise in den Kliniken schon in den frühen Morgenstunden unser Tagesaufkommen erreicht haben". Aktuell sei das Personal noch voll damit beschäftigt, die Verletzten zu versorgen. "Aber wir gehen davon aus, dass sich die Situation entspannen wird, weil sich die Witterungsbedingungen verbessern", so die Sprecherin.

Wie eine Krankenpflegerin aus dem UKH Meidling dem KURIER berichtet, gab es dort bereits um 7 Uhr rund 30 Patienten, die akut mit Sturzverletzungen versorgt werden mussten. Im Lauf des Vormittags waren es fast 100.

Glatteis im Osten

Nicht nur die Wienerinnen und Wiener, sondern auch die Nordburgenländer hat am Mittwochfrüh Glatteis auf den Gehsteigen erwartet. Laut Landessicherheitszentrale verletzten sich neun Personen in den Bezirken Eisenstadt Umgebung, Neusiedl am See und Mattersburg. Sie erlitten Bein-, Kopf- oder Schulterverletzungen. Verkehrsunfälle wurden zunächst keine gemeldet.

Auch in Niederösterreich war es vielerorts glatt, was zu beschwerlichen Wegen in die Schulen und in die Arbeit führte.
 

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