91-Jährige getötet: Verdächtiger soll aus Slowakei ausgeliefert werden
Erst gestern hat die Wiener Polizei mit der Öffentlichkeitsfahndung nach einem 52-Jährigen begonnen, der im Verdacht steht, eine 91-Jährige getötet zu haben. Heute, also nur einen Tag später, wurde die Fahndung widerrufen. Der Grund: Der Mann konnte bereits gefasst werden.
Aber zuerst zur Vorgeschichte: Am Vormittag des 4. Septembers wurde die Polizei zu einem Haus in einer Kleingartensiedlung in Floridsdorf gerufen, wo zuvor eine 91-jährige Bewohnerin tot in ihrem Bett aufgefunden wurde. Sie wies Kopfverletzungen auf. Ein Notarzt der Berufsrettung Wien konnte nur noch den Tod der Frau feststellen.
An den Fenstern wurden Einbruchspuren entdeckt, Fremdverschulden wurde angenommen.
Die im Zuge der Ermittlungen angeordnete Obduktion bestätigte die Annahme der Ermittler hinsichtlich der Todesursache: Die Frau war durch stumpfe Gewalteinwirkung gegen den Kopf ums Leben gekommen. Außerdem, so teilte die Polizei nun mit, habe der mutmaßliche Täter Handlungen gegen die sexuelle Integrität der 91-Jährigen gesetzt.
DNA-Hinweise
Den entscheidenden Hinweis auf den möglichen Täter brachte aber erst die DNA-Spurensicherung. Die Kriminalbeamten konnten dadurch einen 52-jährigen Slowaken identifizieren.
Diese neuen Erkenntnisse teilte die Polizei gestern, am 21. September, mit der Öffentlichkeit. Mit einem Lichtbild und einer Personenbeschreibung wurde nach dem Mann gefahndet. Hinweise wurden erbeten.
Heute, nur einen Tag später, ist die Suche nach dem Mann aber bereits wieder vorbei. Wie die Polizei nun in einer Aussendung mitteilte, wurde der Fall durch die Veröffentlichung des Lichtbildes auch im benachbarten Ausland bekannt. "So konnte der Tatverdächtige von der slowakischen Polizei am gestrigen Tage (21. September, Anm.) in einem Dorf in der Slowakei (Cakanovce) festgenommen werden", heißt es von der Wiener Polizei weiter.
Der Verdächtige soll nach Österreich ausgeliefert werden. Die Staatsanwaltschaft Wien hat die Übergabe beantragt, sagte Sprecherin Nina Bussek am Montag zur APA.
Das Landeskriminalamt Wien sei weiterhin für die Ermittlungen in diesem Fall zuständig.
In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. weiters Hilfe und Informationen
- bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555 und online unter www.frauenhelpline.at.
- beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at;
- der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at
- beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719
- beim Frauenhaus-Notruf unter 057722
- bei den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217
- beim Opfer-Notruf: 0800 112 112
- und bei der Polizei unter der Notrufnummer 133
Zwei ähnliche Fälle sind noch ungelöst
Zwei ähnliche Fälle ereigneten sich im Jahr 2022. Im Mai wurde eine 79-Jährige in ihrem Haus überfallen, sie starb einige Tage später im Krankenhaus. Im September dann der nächste Fall. Eine 90-Jährige wurde mit Schnitt- und Stichverletzungen an Armen und Handgelenken aufgefunden. Außerdem sah es aus, als wäre die Wohnung der Frau durchwühlt worden. Weitere Erkenntnisse gibt es in den beiden Fällen bisher aber nicht. Die Polizei bittet auch hier um Hinweise.
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