48er Tandler erspart Wien 300 Tonnen Müll jährlich
Eine Gitarre, auf der einst der junge Peter Kraus spielte. Antiquarische Radios, fast fabriksneue Fahrräder, Vintage-Möbel, Geschirr, Textilien, Elektrogeräte, Bücher und Spielzeug. Wer den neuen „48er Tandler“ an der Ecke Siebenbrunnenfeldgasse/Einsiedlergasse (5.) betritt, wähnt sich ob der großen Angebotspalette in einem modernen Einrichtungshaus. Tatsächlich wird hier verkauft, was anderswo entsorgt oder vergessen wurde.
Am Mittwoch eröffneten Bürgermeister Michael Häupl, Umwelt-Stadträtin Ulli Sima und MA48-Chef Josef Thon den neuen Altwaren-Markt. Das Sortiment stammt von den 18 Wiener Mistplätzen, wo noch funktionstüchtige Altwaren in den orangen „Tandler-Boxen“ abgegeben werden können, sowie aus dem Fundbüro.
Sima sieht "Win-Win-Win-Situation"
Verkauft wird aber nur, was in gutem Zustand ist. Für schmutzige, beschädigte, sexistische oder rassistische Dinge hat man beim Tandler keine Verwendung.
Sima sieht in dem Projekt eine „Win-Win-Win-Situation“: „Zum einen wird Weggegebenes wiederverwendet – so sparen wir 300 Tonnen Müll pro Jahr. Zum anderen können neue oder neuwertige Produkte zu günstigen Preisen gekauft werden. Und darüber hinaus kommt der Erlös karitativen Aktionen zugute.“ So gehen etwa Spenden an die Gruft, das Integrationshaus oder auch ans TierQuartier.
Letzteres stört die FPÖ. Deren Umweltsprecher Udo Guggenbichler kritisiert, dass nur das neue städtische Tierheim, nicht aber der Wiener Tierschutzverein von den Einnahmen profitiert.
Um den 48er-Tandler bekannt zu machen, ließen sich Prominente, wie Kicker-Legende Herbert Prohaska, Kabarettist Alfred Dorfer, Physiker Werner Gruber und Musiker Willi Resetarits, vor den Werbe-Karren der SPÖ spannen. Der Videoclip, den sie gemeinsam mit Häupl, Sima und Thon aufnahmen, ist hier zu sehen.
Geöffnet ist der Markt am Donnerstag von 10 bis 20 Uhr sowie freitags und samstags jeweils von 10 bis 18 Uhr. Infos unter www.48ertandler.at.
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