2500 Euro Schulden: Mord war "Kurzschlussreaktion"
U-Haft. Geschüttelt von Weinkrämpfen wiederholte die 38-jährige Izabela L. am Freitag vor dem Haftrichter ihr Geständnis. Ja, sie habe ihre vierjährige Tochter Nicola Dienstagfrüh mit einem Küchenmesser erstochen, gab sie zu. Warum, konnte sie nicht sagen. "Sie kann sich selbst nicht erklären, was da in sie gefahren ist", sagt ihre Verteidigerin Astrid Wagner. Es wurde U-Haft verhängt.
Ein Gutachten soll klären, ob die Frau zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig war. Derzeit sei ihr psychischer Zustand derart schlecht, dass sie auf der Krankenstation der Justizanstalt Josefstadt untergebracht ist, sagt Wagner. Die Beschuldigte soll schon seit längerem an Depressionen gelitten haben: "Sie hat ihre Probleme verdrängt."
"Liebevolle Mutter"
2500 Euro soll der Mietrückstand betragen haben – eine Summe, die der 38-jährigen Frau neben anderen Schulden schwer auf der Seele gelastet haben dürfte. Wie berichtet, stand die Familie am Dienstag bereits zum sechsten Mal vor der Delogierung. "Der Gerichtsvollzieher hat um sieben Uhr an der Tür geläutet und ihr noch Zeit gegeben, um ihre Sachen zu packen", schildert Wagner.
In einer "Kurzschlussreaktion" soll die Frau dann zum Küchenmesser gegriffen und auf ihre vierjährige Tochter eingestochen haben. Der 13-jährige Sohn wurde angeblich Zeuge und holte Hilfe. Er und sein Vater sind in psychologischer Betreuung. "Die Mutter hatte ein sehr liebevolles Verhältnis zu ihren Kindern. Das Motiv ist überhaupt nicht nachvollziehbar", sagt Wagner.
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