24 Millionen Euro für das Volkstheater
Auf die Bühne regnet es – nach wie vor. Wenn Rollstuhlfahrer in die Rote Bar gelangen wollen, müssen sie dorthin getragen werden – nach wie vor. Und 1,5 Tonnen Bühnenelemente am Schnürboden müssen täglich händisch manövriert werden – nach wie vor.
Komfortzone
"Gehofft ja, aber geglaubt, dass tatsächlich irgendwann die Baupläne vor uns liegen, habe ich nicht mehr", sagte Anna Badora, künstlerische Direktorin des Theaters.
In den vergangenen Jahren sei es für die Mitarbeiter "eine permanente Ausnahmesituation" gewesen, dort zu arbeiten. Umso drängender sei die Sanierung gewesen. Die muss in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt erfolgen: das gesamte Gebäude ist denkmalgeschützt. Konkret werden die Fassade und die historischen Holzkastenfenster renoviert. Für das Publikum soll der "Komfort erhöht werden", wie Cay Stefan Urbanek, kaufmännischer Direktor des Volkstheaters, sagt. Soll heißen: Die Sanitäranlagen werden renoviert, der Publikumsbereich wird klimatisiert, damit das Haus im Sommer besser bespielbar ist. Auch die Akustik und das Licht sollen verbessert werden. Laut Urbanek sind bei der "umfassenden Sanierung in den 80er-Jahren allerhand Unsinnigkeiten" passiert. "Die Kristallluster im Zuschauerraum etwa entsprechen nicht einmal annähernd dem Original." Die Beleuchtungskörper kommen also Fall weg, passendere sollen aufgehängt werden.
Und: Das Volkstheater bekommt zusätzlich zur Roten Bar im ersten Stock ein Café (plus Schanigarten) mit 40 bis 50 Sitzplätzen im Erdgeschoß – dort, wo jetzt das Kartenbüro ist. "Wir wollen das Theater öffnen, auch tagsüber", sagt Urbanek. Außerdem soll so der Anschluss ans MuseumsQuartier glücken. Bis Oktober 2018 soll die Sanierung dauern. In der Zwischenzeit weicht das Volkstheater ins Odeon in der Taborstraße aus.
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