Leiche im Lainzer Tiergarten gibt Ermittlern Rätsel auf

Leiche im Lainzer Tiergarten gibt Ermittlern Rätsel auf
Die Polizei ermittelt in einem "bedenklichen" Todesfall. Das Obduktionsergebnis der Leiche steht noch aus.

Mit einem Besen kehrt eine Mitarbeiterin des Lainzer Tiergartens herabgefallenes Laub zusammen, eine Familie mit zwei Kindern erkundigt sich bei einem Portier nach dem Weg.  Nichts deutet an diesem trüben Freitagmorgen mehr darauf hin, dass mitten im Tiergarten, nur wenige Meter neben der 25 Meter hohen Hubertuswarte, am Vortag die Leiche eines jungen Mannes gefunden worden war.

 Förster fand Leiche

„Ich habe Donnerstagfrüh wie immer meine Revierkontrolle gemacht. Um kurz vor 9 Uhr hab’ ich den Mann im Gras liegen gesehen. Mir ist schnell klar gewesen, dass er nicht mehr lebt. Da habe ich die Polizei gerufen“, schildert Werner M. (Name geändert, Anm.), der seit Jahrzehnten als Förster im Lainzer Tiergarten arbeitet.

Die Einsatzkräfte trafen rasch ein. Fünf Funkstreifen fuhren durch das hölzerne Eingangstor des Tiergartens. „Auch Ermittler der Mordkommission waren hier. Wir haben anfangs gar nicht gewusst, warum die Einsatzkräfte zu so früher Stunde durch unseren Tiergarten fahren“, berichtet ein Portier. 

Doch es dauerte nicht lange, bis sich der Leichenfund herumgesprochen hatte. Über die Todesursache wisse man aber nichts, sagt der Portier. Wie der 23-jährige Österreicher gestorben ist, stellt auch die Ermittler vor ein Rätsel. 

Umstände völlig offen

„Es handelt sich  um einen bedenklichen Todesfall, da die Umstände noch völlig offen sind“, sagt  Polizeisprecher Markus Dittrich. Der 23-Jährige wurde direkt neben der Hubertuswarte gefunden, einer der Hauptattraktionen des Lainzer Tiergartens. Äußere Verletzungen wies er keine auf. „Der Gerichtsmediziner konnte deshalb vor Ort auch noch keine näheren Angaben machen, wie der Mann gestorben ist“, sagt Dittrich. 

Auch Werner M., den Forstmitarbeiter, der die Leiche gefunden hat, beschäftigt der Todesfall noch am nächsten Tag. „Ich glaube nicht, dass der junge Mann von der Warte gefallen oder gesprungen ist. Es ist praktisch unmöglich, dass man nach so einem Sprung aus 25 Meter Höhe keine Knochenbrüche oder zumindest irgendwelche offensichtlichen Verletzungen hat.“

Auch Abschiedsbrief habe man auf dem Aussichtsturm keinen gefunden. Eine Obduktion soll nun die genaue Todesursache klären. 

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