23-Jähriger beraubte und verprügelte seine Mutter
Gewalt in der Familie ist ein nur allzu bekannter Tatbestand. So erreichte im Vorjahr die Zahl der vorsätzlichen Körperverletzung mit 41.333 Anzeigen ein Rekordniveau (plus 2,3 Prozent gegenüber 2011).
Dass aber ein Sohn seiner Mutter auflauert, sie würgt und verprügelt, mit einem Messer bedroht, schließlich beraubt, in der Wohnung liegen lässt und einsperrt, hat selbst für erfahrene Kriminalisten Seltenheitswert.
So geschehen Dienstagabend in Wien-Landstraße. Maria L., 45, kam gegen 19.40 Uhr von der Arbeit in ihre Wohnung in der Schlachthausgasse. Ihr 23-jähriger Sohn wartete bereits. Kaum stand die Frau im Wohnzimmer ging Konrad L. – ohne Vorwarnung – auf seine Mutter los. Er packte die 45-Jährige am Hals und würgte sie. Dann stieß er seine Mutter zu Boden und versetzte ihr einen Kopfschlag. Mit einem Küchenmesser bedrohte der Mann sein wehrloses Opfer und drohte schreiend „Ich bring’ dich um“.
Schließlich raubte der Sohn die Handtasche mit dem Geldbörserl, dem Handy sowie den Wohnungsschlüsseln seiner Mutter. Danach sperrte er sein weinendes Opfer in der Wohnung ein und flüchtete.
Etwa nach einer Stunde konnte Maria L. über das Festnetz ihren Bruder alarmieren. Er fuhr sofort zu der Wohnung, versorgte seine verletzte Schwester und alarmierte die Polizei.
Am Tatort eingetroffen wählten die Polizisten des Wachzimmers Juchgasse die Handynummer des flüchtigen 23-Jährigen. Konrad L. hob auch ab. Er wurde aufgefordert, sich sofort zur Vernehmung im Landeskriminalamt Wien (LKA) einzufinden. Davon aber hielt der Kriminelle wenig, beschimpfte die Beamten und legte auf. Einzig ein Betretungsverbot konnte dem 23-Jährigen noch ausgesprochen werden.
Kommentare