21-Jährige wurde in Wien auf offener Straße von Ex-Mann entführt

Symbolbild
Dank Zeugenaussagen konnte die Polizei den 29-jährigen mutmaßlichen Täter finden und überwältigen.

Eine 21-Jährige hat am Freitag in Wien-Floridsdorf Schreckliches mitgemacht: Ihr Ex-Mann, gegen den seit einigen Tagen ein Betretungs- und Annäherungsverbot bestand, hatte die junge Frau auf offener Straße entführt und in deren Wohnung verschleppt. Die Polizei konnte das schwer geschockte Opfer befreien und den 29-jährigen Gewalttäter trotz heftiger Gegenwehr überwältigen, berichtete die Exekutive am Samstag.

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Zeugen hatten die Attacke gegen 21.45 Uhr unmittelbar vor dem Wohnhaus der 21-Jährigen in der Donaufelder Straße mitbekommen und gesehen, wie der Mann diese in sein Auto zerrte und mit dem Wagen in die Tiefgarage fuhr. Die Polizei fand über die Beschreibung den Wagen, stellte über das Kennzeichen die Identität des Angreifers und somit auch das vor wenigen Tagen verhängte Betretungs- und Annäherungsverbot fest. So wussten sie, dass die junge Frau in dem Haus wohnt.

Gewalt von Männern gegen Frauen gibt es in allen sozialen Schichten, Nationen, Familienverhältnissen und Berufsgruppen. Morde an Frauen können auch Femizide sein. Der Begriff soll ausdrücken, dass hinter diesen Morden oft keine individuellen, sondern auch gesamtgesellschaftliche Probleme wie etwa die Abwertung von Frauen und patriarchale Rollenbilder stehen.

Hilfe für Gewalt-Betroffene gibt es hier: Frauenhelpline (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 222 555 Männernotruf: (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 246 247.

Aus deren dunkler Wohnung war zunächst kein Geräusch zu hören, so Polizeisprecher Daniel Fürst. Schließlich gelang es der 21-Jährigen, durch Schreie auf sich aufmerksam zu machen, woraufhin die WEGA die Tür aufbrachen und den Österreicher überwältigten. Dieser wurde bei der Aktion leicht verletzt, von der Rettung versorgt und festgenommen.

Der Mann wurde bisher ebenso wie die Österreicherin noch nicht einvernommen. Die 21-Jährige lehnte mehrmals die Versorgung durch den Rettungsdienst ab. Ihr Vater war ebenfalls am Ort und kümmerte sich um seine Tochter.

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