15-Jährige in U-Haft: "Ihr tut leid, was da passiert ist"

Über die 15-jährige Leonie wurde gestern die U-Haft verhängt: Sie soll die Rädelsführerin bei dem Prügelvideo gewesen sein. Nun meldet sich die Hauptverdächtige erstmals zu Wort – über ihre Anwältin Daniela Schiesl-Müller: "Ihr tut leid, was da passiert ist. Aber der Vorfall wird falsch dargestellt."

Denn schon im Vorfeld hätte es Auseinandersetzungen mit dem späteren Prügelopfer Patricia gegeben. "Sie ist kein unbeschriebenes Blatt."Am Dienstag um 15.30 Uhr klickten außerdem für einen 21-Jährigen die Handschellen. Der gebürtige Tschetschene wurde auf der Wagramer Straße festgenommen – auf Anordnung der Staatsanwaltschaft St. Pölten. Der junge Mann soll einer der Schläger gewesen sein, die die 15-jährige Patricia vor dem Donauzentrum schwer verletzt haben. Der Beschuldigte taucht zwar nicht auf jenem Video auf, das Millionenfach auf Facebook aufgerufen wurde – dennoch soll er eine zentrale Rolle bei der Schlägerei eingenommen haben. Laut Polizei dürfte er den "finalen Schlag" ausgeführt haben – jener, der der 15-Jährigen den Kiefer brach. Laut Ermittlern sei der Verdächtige geständig.

Verstoß

In der Zwischenzeit gerät Facebook immer mehr in die Kritik. Wie berichtet, wurde das Prügel-Video Zehntausende Male geteilt, erzielte Millionen Klicks. Nutzer, die das Video als unangemessen bei Facebook meldeten, bekamen als Antwort, dass es nicht gegen die Richtlinien des Unternehmens verstoße. Die Staatsanwaltschaft St. Pölten stellte einen Antrag auf Löschung des Videos. Erst Dienstagabend wurde dem Rechnung getragen.

Für die Grünen ist das viel zu spät. Sie haben gestern eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht.