14 Monate ohne S-Bahn: Wiener Stammstrecke wird saniert
Insgesamt fast zwei Jahre werden die S-Bahnen zwischen Floridsdorf und Meidling nur bedingt verkehren. Teile der sogenannten „Stammstrecke“ sind schon seit 150 Jahren in Betrieb. Höchste Zeit für eine Sanierung, finden die ÖBB.
Auf der rund 13 Kilometer lange Strecke wird es deshalb zu umfangreichen Sperren kommen. „Die intensiven Bauarbeiten können nicht alle bei laufendem Betrieb absolviert werden“, sagt Projektleiter Thomas Schöfmann.
Neue Brückenkette
Besonders betroffen sein wird der Teilabschnitt zwischen Praterstern und Hauptbahnhof. Ganze 14 Monate, von September 2026 bis Oktober 2027, werden auf diesem Abschnitt keine Züge verkehren können, so die ÖBB. In dieser Zeit sollen Brücken und Stützmauern erneuert werden. „Die Viadukte zwischen Praterstern und Wien Mitte müssen vollkommen abgebrochen werden“, sagt Schöfmann. Die Geschäftslokale, die sich darunter befinden, werden ausziehen müssen. Eine neue Brückenkette soll die Viadukte ersetzen.
Bei der Station Quartier Belvedere wird der Bahnsteig verlängert. Dafür müsse der Tunnel geöffnet, verbreitert und wieder geschlossen werden, so Schöfmann.
Eine nur kurzzeitige Sperre soll es Ende 2027 zwischen Rennweg und Meidling geben. Zur Verbesserung von Gleisanlagen werden hier zwischen November und Dezember 2027 keine Züge verkehren.
Auch im Norden der „Stammstrecke“ werden die Sperren weniger umfangreich ausfallen. Jeweils im Juli und August der Jahre 2024, 2025 und 2026 wird es keine Züge zwischen Floridsdorf und Praterstern geben. Die Station Handelskai bekommt einen neuen Ausgang, der Ausgang der Haltestelle Traisengasse wird verlegt. Der Ersatzverkehr für die Zeit der Umbauarbeiten werde derzeit gemeinsam mit den Wiener Linien ausgearbeitet, so die ÖBB.
U-Bahn-Takt
Auf der gesamten Strecke sollen Gleise erneuert und die Bahnsteige der zehn Haltestellen verlängert werden. In Zukunft sollen hier längere Züge mit mehr Platz für Passagiere verkehren. Und zwar im U-Bahn-Takt von zweieinhalb Minuten. Helfen soll dabei ein neues, digitales Zugsicherungssystem, das Fahrtrichtung und Geschwindigkeit der Züge automatisch kontrolliert.
Rund 1,1 Milliarden Euro sollen in die „Zukunft der Stammstrecke“ investiert werden. In die nächsten 150 Jahre also.
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