So sollen Wiener und Pendler in die S-Bahn gelockt werden
Dass Wien und der umliegende Speckgürtel wachsen, ist zwar schon länger bekannt, Verkehrsplaner stellt es dennoch weiter vor Herausforderungen. Und zwar nicht nur jene der Wiener Linien, sondern auch die Kollegen bei den ÖBB. Immerhin sind zwei Drittel der 250 Millionen ÖBB-Fahrgäste pro Jahr in der Ostregion unterwegs, knapp 100 Millionen in den S-Bahnen.
Genau dieses Zug-Angebot soll in den nächsten Jahren ausgebaut werden.
Zum einen sollen das die Wiener nutzen: Bis 2027 werden zwei Millionen Menschen in der Stadt leben. Fortbewegung mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird dabei immer wichtiger.
Zum anderen sollen vermehrt Pendler einsteigen. Aktuell kommen zwei Drittel der 612.700 Pendler mit dem Auto nach Wien; das ist klimaschädlich und verschlechtert die Parksituation in Wien.
Was konkret geplant ist:
Ankauf von 24 neuen Cityjet-Zügen
Bereits genehmigt wurde die Anschaffung von 24 neuen Cityjet-Zügen, die ab 2020 zusätzlich zu den vorhandenen 117 Cityjets im Schnellbahnnetz unterwegs sein werden. Cityjets fassen mehr Personen als die blau-weißen Garnituren. Die alten S-Bahn-Modelle sollen bis 2021 verschwinden.
Zweifacher Ausbau der Südstrecke
Die Pottendorfer Linie im Süden der Stadt wird attraktiviert. Die Linie soll dem Regionalverkehr dienen und bis 2023 komplett befahrbar sein. Das Angebot auf der Südstrecke wird damit viergleisig. Die ÖBB sind sich aber bewusst, dass das für den Zustrom aus dem Süden nicht reichen wird. Und so arbeiten die Zuständigen bereits am nächsten Ausbau: Ziel ist es, die Südstrecke sechsgleisig zu machen.
Ausbau der Strecke Wien–Bratislava
Die bis dato eingleisige Dieselstrecke im Osten wird aktuell um ein Gleis erweitert. Die Strecke wird so erneuert, dass auch schnelle Züge zwischen Wien und Bratislava verkehren können. Zudem werden Park-and-Ride-Anlagen entlang der Route errichtet. Die Arbeiten sollen 2023 abgeschlossen sein.
Neugestaltung der S-Bahnlinie S80
Die S80 soll zwischen Hütteldorf und Aspern eine neue, moderne Strecke erhalten. Damit können Fahrgäste Wien von Westen nach Osten in 30 Minuten queren. Geht alles nach Plan, ist die Errichtung bis 2026 abgeschlossen. Aktuell wird das Projekt auf Umweltverträglichkeit geprüft.
Sanierung der Wiener Stammstrecke
Derzeit verkehren zwischen Floridsdorf und Meidling stündlich 40 Züge. Die ÖBB wollen den Takt auf 50 erhöhen. Dazu brauch es ein neues Zugsicherungssystem. Außerdem sollen die Bahnsteige so ausgeweitet werden, dass längere Züge halten können. Eine Realisierung ist bis 2030 geplant.
Renovierung des Bahnhofs Hütteldorf
Um die Situation im Westen der Stadt zu verbessern, soll der Bahnhof Hütteldorf erneuert sowie die Station „Baumgarten“ zwischen Hütteldorf und Purkersdorf geschaffen werden.
Kommentare