13-Jährige von Securitys missbraucht

13-Jährige von Securitys missbraucht
Neun Männer zwischen 22 bis 49 Jahren angezeigt /Kind soll für sexuelle Handlungen bezahlt worden sein.

Über Monate hinweg sollen insgesamt neun Mitarbeiter einer Securityfirma ein 13-jähriges Mädchen aus Wien missbraucht haben. Das berichtete der ORF gestern, Dienstag.

Von August bis November dieses Jahres sollen sich die Mitarbeiter – allesamt Männer im Alter von 22 bis 49 Jahren – immer wieder mit dem Mädchen getroffen haben. Und zwar immer in Räumlichkeiten des Einkaufszentrums Wien-Mitte The Mall oder in dessen unmittelbarer Umgebung.

Die Termine sollen die Männer und das Mädchen über den Kurznachrichtendienst WhatsApp ausgemacht haben. Die sexuellen Handlungen sollen laut Polizeisprecher Patrick Maierhofer auf freiwilliger Basis passiert sein – und zwar von beiden Seiten. Die 13-Jährige soll dafür auch Geld bekommen haben. Dass sie damit ihre Drogensucht finanziert haben soll – wie von manchen Medien kolportiert – wollte Maierhofer nicht bestätigen.

Aufgeflogen ist die ganze Sache am vergangenen Sonntag. Da wurde das Mädchen "aus einem anderen Grund" in ein Wiener Spital eingeliefert und vertraute sich dort einer Ärztin an. Diese habe dann in weiterer Folge die Polizei verständigt. Auch das Jugendamt wurde benachrichtigt.

Vom Jugendamt betreut

Laut Herta Staffa, Sprecherin des Wiener Jugendamtes (MA 11), sei das Mädchen stationär aufgenommen worden. Die Familie wurde vom Jugendamt betreut. "Den letzten Kontakt mit der Mutter des Mädchens hatten wir vor einem halben Jahr", sagt Staffa. Nach der Unterstützung des Jugendamts habe es keine Auffälligkeiten mehr gegeben.

Alle neun Sicherheitsmänner, die an dem Missbrauch beteiligt gewesen sein sollen, wurden wegen Verdachts auf schweren sexuellen Missbrauch von Unmündigen auf freiem Fuß angezeigt.

Vier von ihnen wurden bereits am Dienstag von der Polizei einvernommen und zeigten sich geständig. Laut Polizeisprecher Maierhofer gaben sie glaubwürdig an, das tatsächliche Alter des Mädchens nicht gekannt zu haben. "Die 13-Jährige behauptete vor den Männern, 18, 19 oder 20 Jahre alt zu sein", sagt Maierhofer.

Ob noch weitere Mitarbeiter der Firma an dem Missbrauch beteiligt gewesen sein sollen, wird noch ermittelt. Laut einer Sprecherin des Einkaufszentrums The Mall haben zwischen zehn und zwölf Sicherheitsleute in dem Team gearbeitet. Das Center kündigte den Vertrag mit der Securityfirma auf, das Personal sei zur Gänze ausgetauscht worden. Man bedaure den Vorfall "zutiefst".

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