100.000 demonstrieren für Schwulen-Rechte
Von 11. bis 15. Juni setzt Wien ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz. Unter dem Motto „Proud by Choice“ findet Österreichs größte Veranstaltung der Lesben-, Schwulen- und Transgender-Community statt – die „Vienna Pride“. Allein bei der Regenbogenparade, die am 14. Juni gegen die Fahrtrichtung – also andersrum – die Ringstraße entlangziehen wird, werden rund 100.000 Menschen für rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung demonstrieren.
Zudem wird auf dem Rathausplatz das „Pride Village“ aufgebaut. Die Zeltstadt bietet auf knapp 1500 Quadratmetern überdachter Fläche und großzügigen Beach-Areas aus Sand und Rollrasen reichlich Raum für Information und Unterhaltung. 30 Vereine, Gruppen und Organisationen präsentieren hier ihre Arbeit. Im Veranstaltungszelt „Sechseck am Ring“ sind von Mittwoch bis Freitag jeweils am Nachmittag Vorträge und Diskussionen angesetzt. Darüber hinaus können die Besucher in 250 Liegestühlen ausspannen und täglich von 11 bis 22 Uhr Live-Auftritten und DJ-Lines lauschen.
Als Zeichen der Solidarität werden traditionell auch wieder die Wiener Straßenbahnen mit Regenbogenfahnen beflaggt. Und auch auf rund ums Rathaus werden die Fahnen aufgezogen.
Facebook-Attacken
Bei der Präsentation der „Vienna Pride“ sprachen sich Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (G) und Stadträtin Sandra Frauenberger (SP) einmal mehr für ein Ehe- und Adoptionsrecht für Homosexuelle aus. Darüber hinaus plädieren sie für einen besseren Diskriminierungsschutz. Die Aufklärungsarbeit müsse bereits in der Schule beginnen, sagt Frauenberger. Denn ein sieben Mal höheres Suizid-Risiko unter lesbischen bzw. schwulen Schülern sei ein alarmierendes Signal.
Mit homophoben Angriffen sieht man sich indes bei der Homosexuellen-Initiative Wien (HOSI) konfrontiert. „Seit Montag wurde unsere Regenbogenparade-Seite bereits drei Mal von Facebook gesperrt“, ärgert sich Obmann Christian Högl. Wegen angeblicher Verstöße gegen die Facebook-Richtlinien – etwa der Abbildung eines nackten Busens – war die Seite mehrfach gemeldet worden. „Leider gibt es bei Facebook aber kein Impressum. Darum wissen wir nicht, an wen man sich in so einem Fall wenden kann.“
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