Zwei Österreicher tot in Spanien gefunden

(Symbolbild)
Das Ehepaar wurde am Mittwoch von den Angestellten tot aufgefunden. Die Polizei ermittelt wegen Raubmord.

Im spanischen Ort Bonares in der Provinz Huelva sind am Mittwoch die Leichen von zwei Auslandsösterreichern gefunden worden. Die Pensionisten, die bereits seit 15 Jahren dort lebten, wurden von Angestellten entdeckt. Ihre Leichen wiesen schlimme Verletzungen auf, vor allem am Kopf. Zum Tathergang könne man noch nichts sagen, erklärte Außenamtssprecher Thomas Schnöll am Donnerstagnachmittag.

Seinen Angaben zufolge soll am Freitag bereits ein Obduktionsbericht vorliegen. Erst dann würde man von spanischer Seite weitere Informationen erhalten. Die Leichen seien auf jeden Fall identifiziert worden. Schnöll betonte, dass man über die Botschaft mit den spanischen Behörden in Kontakt stehe. Kolportierte Mordermittlungen konnte er im Moment nicht bestätigen.

Arbeiter fanden Leichen der Österreicher

Angestellte des Ehepaares hatten am Mittwoch die Polizei gerufen. Sie wollten in dem Haus am sogenannten "Wolfsweg" Reparaturarbeiten verrichten. Obwohl das Auto der beiden Pensionisten in der Einfahrt stand, fanden sich die Arbeiter vor verschlossenen Türen wieder. Laut der Zeitung Provincia lief auch der Hund, der üblicherweise immer drinnen schlief, im Garten herum. Gemeinsam mit den Einsatzkräften gingen die Arbeiter schließlich ins Haus und fanden die Leichen der beiden Österreicher.

Zwei Österreicher tot in Spanien gefunden
A picture taken on July 8, 2016 shows the reflection of the Cathedral of Seville in a the windows of a van of the Spanish National Police patrolling outside the Alcazar of Seville, in Sevilla, on the eve of the official visit of US President Barack Obama to Spain. / AFP PHOTO / CRISTINA QUICLER
Die Pensionisten im Alter von 68 und 71 Jahren wiesen starke Verletzungen auf, vor allem am Kopf. Spanische Medien schrieben unter anderem von Schlägen. Bei ersten Untersuchungen wurden den Berichten zufolge zahlreiche Hämatome am Körper der Verstorbenen festgestellt. Weitere Informationen wurden von den Behörden aufgrund der laufenden Ermittlungen vorerst nicht preisgegeben.

Kaum Kontakt zu Nachbarn

Das österreichische Ehepaar soll das Haus in Bonares, etwa eine Autostunde westlich von Sevilla, spanischen Medienberichten zufolge seit rund 15 Jahren besessen haben. Ihr Kontakt zu anderen Personen in der Gegend sei spärlich gewesen, berichtete die regionale Online-Zeitung Huelva Información. Ein Nachbar des Paares aus Bonares sagte laut der Zeitung Provincia, er habe wenig Kontakt zu den Österreichern gehabt. Sie hätten dort sehr zurückgezogen gelebt.

Polizei vermutet Raubmord

Huelva Información berichtete außerdem, dass im Moment zwei Fälle von tödlichen Gewaltverbrechen in der Gegend untersucht werden. Vor kurzer Zeit musste ein 77-Jähriger in einer Finca in El Campillo, etwas weiter nördlich als Bonares, sterben. Nun kam das österreichische Ehepaar in deren Haus gewaltvoll ums Leben. Ermittler gehen derzeit nicht von einem Zusammenhang zwischen den beiden Fällen aus. Die einzigen Parallelen sind bisher, dass die Verbrechen in den Häusern der Opfer begangen wurden und massive Gewalt ausgeübt wurde.

Im Fall der Österreicher gehen die Behörden offenbar von Raubmord aus. Das Ehepaar soll erst vor einigen Wochen den Diebstahl eines Tablets gemeldet haben. Es wird vermutet, dass die Täter einen weiteren Einbruch planten und es auf den Tresor des Paares abgesehen hatten.

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