Volksentscheid: Bürger lehnen Homo-Ehe ab

Der Ausgang des Referendums wird als Sieg der Kirche gewertet.

Das Referendum in Kroatien, bei dem am Sonntag 65,9 Prozent der Kroaten für die Definition der Ehe als Gemeinschaft zwischen Mann und Frau in der Verfassung stimmten, hat die Vorurteile gegenüber Homosexuellen in der Gesellschaft gefestigt. Die Wahlbeteiligung war mit knapp 37 Prozent zwar äußerst niedrig. Der Ausgang wird dennoch als Sieg der Kirche gewertet – ein Alarmsignal für die Regierung. Die sozialdemokratische Regierung spricht sich zwar weiter dafür aus, gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften mehr Rechte einzuräumen. Doch sie ist weitgehend machtlos, weil sie zu Gesetzesänderungen die oppositionellen Konservativen braucht.

„Wir werden zwischen Europa und dem Balkan stehen, aber näher am Balkan“, sagte der Politologe Zoran Kurelic. Die Abstimmung zeige, „wie weit Kroatien hinter den internationalen Trends zurückfällt“, sagt auch die Soziologin Branka Galic.

Nach dem Erfolg der Katholischen Kirche, die das Referendum erzwungen hatte, zeichnet sich bereits eine neue Abstimmung gegen Minderheiten ab: Nationalisten wollen der serbischen Minderheit praktisch der Gebrauch ihrer Sprache und ihres Alphabets untersagen.

Kommentare