Vergiftete Babynahrung: Konkrete Hinweise

Nach diesem Mann wird gesucht.
Fund vergifteter Lebensmittel in Supermärkten und Drogerien im Raum Bodensee. Keine Hinweise auf einen Österreich-Bezug.

Nach dem Fund vergifteter Lebensmittel am Bodensee setzen die Ermittler auf Hinweise über eine Telefon-Hotline. Bislang hätten sich mehr als 650 Anrufer bei der Polizei gemeldet, sagte ein Sprecher in Konstanz am Freitagmorgen. Dabei hätten sich einige besorgte Anrufer über den Sachstand informiert. Es seien aber auch etliche konkrete Hinweise eingegangen, erklärte der Sprecher.

Polizei veröffentlichte Bilder

Vergiftete Babynahrung: Konkrete Hinweise
(COMBO) This undated handout surveillance video grabs released on September 28, 2017 by the police in Constance, southern Germany, show a man suspected of blackmailing shops in Germany and beyond, threatening to poison random food products. The threat was made in an email sent to companies, consumer protection groups and police. / AFP PHOTO / Polizei Konstanz / HO / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / Police Constance" - NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS
Ein Unbekannter hat mit der Manipulation weiterer Produkte in deutschen Supermärkten und Drogerien gedroht, um eine zweistellige Millionensumme zu erpressen. Am Donnerstag hatte die Polizei Bilder veröffentlicht, die den dringend Tatverdächtigen zeigen. Die Beamten hoffen damit, eine konkrete Spur zu dem Verdächtigen zu bekommen.

Fahndung auch in der Schweiz und Österreich

"Die Auswertung der Anrufe läuft fortwährend, die Kollegen prüfen Hinweise rund um die Uhr", berichtete der Sprecher. Um den Fall zu klären, wurde die Sonderkommission "Apfel" mit etwa 220 Ermittlern gegründet. Eine internationale Fahndung nach dem oder den Erpressern, vor allem auch in Österreich und der Schweiz, läuft. Mitte September waren fünf vergiftete Gläschen mit Babynahrung in Friedrichshafen am Bodensee entdeckt worden.

Die Vorarlberger Polizei stehe in ständigem Kontakt mit den deutschen Ermittlern, sagte ein Polizeisprecher auf APA-Nachfrage. Hinweise auf einen Österreich-Bezug gebe es trotz der Drohungen des Erpressers, auch im Ausland aktiv zu werden, bisher nicht. Zeugen, die sich aufgrund der Fahndungsfotos, bei den Behörden in Vorarlberg meldeten, würden an die deutsche Polizei weitervermittelt.

Weitere Taten nicht ausgeschlossen

Diese fürchtet weitere Taten. "Wir können nicht ausschließen, dass der Erpresser über das Wochenende erneut vergiftete Lebensmittel ausbringt", sagte Pressesprecher Jens Purath am Freitagmorgen im ZDF-"Morgenmagazin". Dies sei der Grund gewesen, dass die Polizei das Thema publik gemacht habe. Die Ermittler arbeiteten "nach wie vor auf Hochtouren", versicherte Purath.

Die Polizei geht aktuell davon aus, alle bisher vergifteten Gläser entdeckt zu haben. Das Gift Ethylenglycol sei in die Babynahrung eingerührt worden, hieß es von der Polizei. Beim Verzehr drohten "sehr ernsthafte Gesundheitsgefahren bis hin zum Tod". Die Drohung des unbekannten Erpressers umfasse aber nicht nur Babynahrung. Er habe gedroht, 20 verschiedene Lebensmittel zu vergiften.

Fahndung nach Erpresser in Deutschland

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