Rätselraten nach Tod einer engen Mitarbeiterin des Papstes
Als "Krimi von Santa Marta" bezeichnet die römische Tageszeitung "Il Messaggero" den mysteriösen Todesfall einer Vatikan-Angestellten: Die 34-jähirge Miriam Woldu wurde vergangenen Freitag tot in ihrer Wohnung an der römischen Peripherie gefunden. Die Römerin mit äthiopischen Wurzeln war im siebten Monat schwanger. Als enge Mitarbeiterin von Papst Franziskus war sie für die Besucher an der Rezeption des Gästehauses Santa Marta verantwortlich. Der Papst, der die Frau persönlich kannte, zeigte sich von der Nachricht schockiert. "Wie ist das möglich?", soll Franziskus verwundert gefragt haben.
Die junge Frau hatte einen extrem verantwortungsvollen Job, der höchste Diskretion und Fingerspitzengefühl erfordert. An der Empfangshalle in Santa Marta müssen sämtliche Besucher des Papstes vorbei – von Staatsoberhäuptern und hochrangigen Politikern bis hin zu Kardinälen.
Oberhalb der Rezeption befindet sich die einfache Zwei-Zimmerwohnung von Papst Franziskus. Hier lebt der 79-jährige Pontifex maximus auf rund 50 Quadratmetern. Seine Mahlzeiten nimmt er im Speisesaal des Gästehauses zu sich, wo auch alle anderen Bewohner essen.
Liebenswürdige Art
Die Rezeptionistin Miriam Woldu wurde wegen ihrer liebenswürdigen, verlässlichen Art von ihren Kollegen sehr geschätzt. Vor wenigen Monaten wurde die 34-jährige Frau mit einem kleinen Fest von Vatikan-Mitarbeitern in den Mutterschutz verabschiedet.
Die junge Frau wurde erst Tage nach ihrem Tod gefunden, nachdem ihr Bruder Alarm geschlagen hatte. Zahlreiche Spekulationen ranken sich um die Todesursache. Es wird wegen fahrlässiger Tötung und Unterlassung ärztlicher Hilfeleistung ermittelt. Die Frau hat an Diabetes gelitten und in der Schwangerschaft besondere ärztliche Unterstützung benötigt. Nach der Trennung von ihrem Freund vor einigen Monaten lebte die Frau alleine. Seit Kurzem soll sie eine Beziehung zu einem Polizisten im Vatikan unterhalten haben.
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