Neugeborenes Baby lag in Weihnachtskrippe

Ein neugeborenes Baby, das noch die Nabelschnur trug, ist in einer Kirche in New York ausgesetzt worden. Der Säugling wurde – ausgerechnet in der Weihnachtskrippe – in der "Holy Child Jesus Church" im Stadtteil Queens abgelegt.

Ein Kirchenmitarbeiter entdeckte den weinenden Buben, der sorgfältig in Handtücher gewickelt war. Jose Moran berichtete, er habe gerade aufgewaschen, als er das Wimmern gehört habe. "Erst habe ich nicht darauf geachtet, ich dachte, jemand hätte ein Kind mitgebracht", sagte Moran der Zeitung New York Daily News. "Doch dann habe ich mich umgeschaut und niemanden gesehen. Also bin ich dem Weinen nachgegangen – und da lag das Baby in der Krippe, direkt neben der Jungfrau Maria. Wer auch immer den Kleinen hiergelassen hat, hat ihn zumindest an einen sicheren Ort gebracht und dafür gesorgt, dass er nicht stirbt."

Das Kind, das sich mittlerweile im Jamaica Hospital befindet und "Baby Jesus" genannt wird, ist wohlauf. Nach der Mutter wird gesucht: Bilder der Überwachungskamera zeigen eine Frau, die das Gotteshaus mit dem eingewickelten Baby betritt. Wenige Minuten später verlässt sie die Kirche wieder – allein.

Adoptionswillige Paare

Pfarrer Christopher Ryan Heanue sagte, er verurteile die Frau nicht: "Eine Kirche ist ein Zuhause für alle, die in Not sind. Die Frau fand in dieser Krippe ein Zuhause für ihren Sohn." Paare aus der Kirchengemeinde hätten bereits angeboten, "Baby Jesus" zu adoptieren, so der Pfarrer: "Das Kind war eine Art Geschenk für uns, und wir würden es gerne in der Gemeinde behalten."

In vielen US-Bundesstaaten gelten Kirchen, Polizeistationen und Spitäler als "sichere Häfen", wo Babys abgelegt werden können. Die Eltern müssen aber jemanden darüber informieren, wo sich das Kind befindet. Die Mutter von "Baby Jesus" wird nun von der Polizei gesucht, weil sie dies nicht getan hatte.